Wunder

Autor*in
Palacio, Raquel J.
ISBN
978-3-446-24175-6
Übersetzer*in
Mumot, André
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
380
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 10-jährige August ist trotz zahlloser Operationen aufgrund eines Gendefekts fürchterlich entstellt. Bisher hat seine Mutter ihn zu Hause unterrichtet, doch nun soll er erstmals auf eine Schule gehen, wo ihn täglich auch hunderte anderer Menschen sehen werden. August muss versuchen, mit allen Blicken, Beleidigungen und Unsicherheiten klarzukommen, doch letztendlich meistert er sein Schicksal mit Bravour.

Beurteilungstext

Der Roman erzählt das erste Schuljahr Augusts an der neuen Schule aus verschiedenen Perspektiven: August selbst, seine Schwester, deren Freund und deren ehemals beste Freundin sowie Augusts neue Freunde Summer und Jack kommen zu Wort und geben die Ereignisse aus ihrer Sicht fortlaufend in sachlich-beschreibendem Stil mit vielen wörtlichen Reden wieder. Dadurch werden sowohl die “wahren” Gefühle und Gedanken von Menschen deutlich, die erstmals jemand so Entstellten treffen, andererseits wird auch klar, was gerade die Betroffenen am Verhalten der Mitmenschen verletzt oder womit sie gut klar kommen.
Hauptsächlich geht es im Buch natürlich um die Thematik des Außenseitertums, mit der August täglich konfrontiert ist. Man erfährt Augusts Gefühle, wenn die anderen Menschen ihn zum ersten Mal erblicken und versuchen, ihr Entsetzen zu verbergen, und durchlebt mit ihm positive Erfahrungen und unglaublich schmerzhafte Zeiten. Gleichzeitig ist August aber auch sehr witzig und nie selbstmitleidig. Auch die Sichtweise seiner Schwester ist spannend, denn einen kranken Bruder zu haben, der immer im Mittelpunkt steht und über den man fast überall definiert wird, ist - auch wenn man ihn über alles liebt - nicht immer leicht.
Die Menschen in Augusts Jahrgang machen im Laufe des Jahres fast kollektiv eine Wandlung um 180 Grad durch: Während sie anfangs überrascht und angeekelt sind und nichts mit ihm zu tun haben möchten, schneiden sie im Laufe des Buches absichtlich all seine Freunde, nur um später - als August in einer Extremsituation gerettet werden muss - doch zu ihm zu stehen und, da sie endlich auch seinen Charakter wahrnehmen, stolz auf ihn zu sein.
Thematisch und vom Aufbau her ist das Buch absolut gelungen, denn es behandelt ein sehr wichtiges Thema realistisch und wirklichkeitsgetreu. August wird nicht überhöht, ist aber doch bewundernswert, und obwohl es ein ziemlich amerikanisches Happy-End gibt, ist trotzdem klar, dass August es nie leicht haben wird im Leben. Die Erzählung ist damit sehr empfehlenswert für die Lektüre zu Hause und in der Schule und ist für 5. und 6. Klassen geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CJB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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