Wolfskinder
- Autor*in
- Herrmann, Svenja
- ISBN
- 978-3-314-10507-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Wilkon, Jozef
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Gossau
- Jahr
- 2020
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Noch nie waren die Wolfskinder außerhalb der Höhle. Noch nie waren sie im Wald. Doch als die Wolfsmutter eines Nachts auf der Jagd ist, lockt die Frühlingsluft sie hinaus und es beginnt ein atemberaubendes Abenteuer.
Beurteilungstext
Was sind das für vier Wasserwölfe, die den vier Wolfswelpen beim Blick in den See entgegenschauen? Die Wölfchen können es sich nicht erklären. Und nachdem sie ins Wasser gesprungen sind, scheinen die Wasserwölfe verschwunden zu sein. Insgesamt ist der erste Ausflug in die nächtliche Dunkelheit voller Rätsel und Abenteuer. Fremdartige Waldbewohner, großer Hunger, Orientierungslosigkeit, Heimweh und dann auch noch ein Jäger - die junge Wölfin und ihre Geschwister haben so Einiges erlebt, als sie nach einer aufregenden Nacht zurück im Wolfsbau, zurück bei der Geborgenheit spendenden Mutter sind.
Die 1973 geborene Svenja Herrmann erzählt eine poetische Geschichte vom "Flüggewerden" vierer Jungwölfe. Es ist ein neuer Text, der zu den Illustrationen des bekannten polnischen Künstlers Józef Wilkon (* 1930) geschrieben wurde. "Wolfskinder" war bereits 1975 in Deutschland erschienen, damals illustrierte Wilkon einen Text von Günter Spang (1926-2011). Text und Bild harmonieren gelungen miteinander, die Erzählung ist in sich geschlossen. Die Expressivität der Bilder Wilkons in Braun- und Blautönen auf Wasserbasis konzentriert sich auf das Wesentliche.
Die Sprache von Svenja Herrmann, die auch Schreibcoachings anbietet, ist kraftvoll, bildhaft. Das Wilde und Naturnahe des Themas fängt sie gut ein. Von poetischen Formulierungen wie die von der 'waldduftenden Dunkelheit' hätte man sich noch mehr gewünscht. Und auch die direkte Ansprache der Leser*innen ("Was macht der Jäger in unserer Geschichte?") oder auch der Wolfskinder im Text ("Passt auf, ihr vier!") erscheint als schöner Kunstgriff, der noch mehr Konsequenz vertragen hätte.
Das Bilderbuch nimmt kleine und große Leser*innen mit auf das erste große Abenteuer im Leben der kleinen Wölfin und ihrer Geschwister, lässt sie an ihrer Neugier teilhaben. Im Laufe der Erzählung wachsen die Tiere über sich hinaus, werden fast erwachsen - aus den hohen Tönen von Welpen wird allmählich kräftiges Wolfsgeheul! Neugierig auf die Welt sind auch die Kinder, an die sich das Bilderbuch vorrangig richtet; sie werden beeindruckt sein von den Abenteuern und beruhigt vom Trost der Wolfsmutter am Ende der Geschichte. Und so wie die Wolfskinder werden sie motiviert sein, noch weitere Abenteuer zu erleben - nicht nur im Buch!