Wolfskinder

Autor*in
Herrmann, Svenja
ISBN
978-3-314-10507-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wilkon, Jozef
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine in Text und Bild emotional berührende, poetisch erzählte Geschichte: "Vier kleine Wölfe machen sich auf, die Welt auf eigne Faust zu entdecken. Welche Abenteuer erwarten sie?" (Klappentext)

Beurteilungstext

Der Bucheinband weckt Neugier. Er verpackt den Inhalt wie in eine Rahmenhandlung. Im Titelbild jagt ein Rudel Wölfe durch einen bedrohlich anmutenden, nächtlichen Wald. Sie sehen aus, als ob sie sich fürchteten. Die Illustration auf der rückseitigen Buchdecke zeigt, wie die vier kleinen Wölfe ihren Bau gerade verlassen. Es ist ihre erste Entdeckungstour, die poetisch bildhaft und emotional berührend auf 16 großformatigen Doppelseiten erzählt wird, und die so beginnt:
„In einer sternklaren Nacht erwachte die kleine Wölfin in ihrer Höhle. Die Mutter war auf der Jagd, und so wagte sie sich ein Stück vor. Die süße Frühlingsluft stach ihr in die Nase, und sie fiepte leise. Sogleich wachten ihre drei Geschwister auf und schnupperten in die waldduftende Dunkelheit hinein. Die kleine Wölfin traute sich jetzt bis zur Öffnung der Höhle, die anderen folgten ihrer Spur und immer dieser besonderen Waldluft nach, die sie noch nie gerochen hatten und die ganz unwiderstehlich war…“
Die durchgängig stimmungsvolle, literarisch anspruchsvolle Vorlesegeschichte enthält viele schildernde Passagen in bildhafter Wortwahl und verlangt beim Vorlesen und Zuhören Lesepausen. Das ist in der typographischen Gestaltung berücksichtigt. Für Kinder ist der Text zum Selber lesen gut aufbereitet. Er erscheint absatzweise im Flattersatz und in großen Lettern gedruckt auf weißem Blatt mit viel Leerraum.
Text und Illustration sind assoziativ miteinander verbunden, dennoch beanspruchen sie jeweils eine eigene Seite ganz für sich. So ergänzen sie einander, ohne ihre Eigenständigkeit aufzugeben. Die Illustration setzt die Atmosphäre der poetischen Erzählung bildhaft um und übersteigert sie. Es sind überwiegend raumgreifende, jeweils eine Seite füllende, handgemalte, randlose Bilder, die das Wolfsrudel auf seiner Wanderung eindrucksvoll begleiten. Selbst die inneren Befindlichkeiten der Tiere in unterschiedlichen Situationen sind an ihrer Mimik und Gestik erkennbar. Mit Hilfe getupfter und gestrichener Pinselspuren und ungewöhnlichen Farbtönungen wirkt die Waldlandschaft geheimnisvoll, wie verzaubert. Die kleinen Wölfe jedoch erkunden sie mit Mut und Abenteuerlust:
Am Ufer eines kleinen Sees erschrecken sie beim Blick ins Wasser über ihr eigenes Spiegelbild, trotzdem springen sie neugierig hinein. Sie treffen auf eine „kleine, stachelige Kugel“, einen Igel, der sich nicht fressen lässt. Gerade noch rechtzeitig ergreifen sie die Flucht vor einem Jäger, der schon nach seinem Gewehr gegriffen hat. Sie lauschen dem geheimnisvollen Rufen eines Uhus. Aber als es wieder dunkelte, „suchten die Wölfchen hinter jeder Tanne den Weg zur Höhle. Sie waren hungrig und müde, begannen leise zu heulen und lauschten, ob die Mutter ihnen antwortete“…
Für Kinder werden die Wolfskinder Identifikationsfiguren. Sie entwickeln Empathie für die Beziehungen innerhalb des Rudels, in der Wolfsfamilie: für die Rolle der „kleinen Anführerin“, den Zusammenhalt der Geschwister und die Geborgenheit bei der Mutter, „die in großer Unruhe und Sorge um ihre Kinder gewesen ist… Aber es dauerte nicht lange, und alles war vergeben. Die vier Geschwister wussten: Das war ihr erstes Abenteuer als Rudel gewesen, und viele weitere würden folgen.“
So endet diese Geschichte zukunftsoffen- vielleicht mit einer Ankündigung der Herausgeber für weitere Wolfs- Abenteuer ???

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kra; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 02.08.2020

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