Wolfs Bruder

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Teaser

Das Buch erzählt die Geschichte des 12-jährigen Torak, der in Begleitung eines jungen Wolfs nach vielen Abenteuern die dunklen Wälder von dem Dämon eines Bären-Ungeheuers befreit.

Beurteilungstext

Der Steinzeit-Jäger Fa durchstreift mit seinem 12-jährigen Sohn Torak die Wildnis des dunklen Waldes und lehrt ihn die Geheimnisse der Natur und der Jagd ... bis plötzlich Fa von einem Bären-Dämon tödlich verletzt wird; nun muss Torak auf sich allein gestellt in der Wildnis überleben. Noch im Sterben verpflichtet sein Vater ihn, den Wald und die darin lebenden Menschen von dem Fluch des Bärendämon zu befreien - eine anfangs nicht verständliche und geheimnisvolle Aufgabe, der sich Torak stellen muss. Auf seinem langen abenteuerlichen Weg nach Norden findet er in einem jungen Wolf einen Gefährten, der ihn in rätselhafter Weise den richtigen Weg führt, gerät in Gefangenschaft bei einem anderen Clan und entgeht dabei nur knapp dem Tode. Er bekommt in Renn, einem Mädchen aus dem Raben-Clan, eine Weggefährtin, die ihn bei seinem schwierigen Vorhaben unterstützt. Ein Abenteuer reiht sich an das andere und manchmal ist Torak kurz davor, zu scheitern; doch jedes Mal schafft er es auf wundersame Weise, die Gefahr zu bestehen, bis es ihm schließlich mit Hilfe des "Weltgeistes" gelingt, den scheinbar übermächtigen Bären-Dämon zu besiegen.
Die Handlung spielt in der Steinzeit, ist aber so fesselnd geschrieben, dass der Leser die zeitliche Distanz von ca. 6000 Jahren nicht bemerkt, sondern in das packende Geschehen mit hineingezogen wird. Bemerkenswert ist auch die Beurteilung der verschiedenen Situationen einmal aus der Sicht von Torak und dann wieder aus der Sicht des jungen Wolfes und die zunehmende gegenseitige Vertrautheit der Beiden. Auch viel mythisches Denken ist neben den grandiosen Naturschilderungen in die spannende Handlung eingebaut, und es ist hervorragend herausgearbeitet, wie Torak sein ursprünglich kindlich verzweifelten Verhalten ablegt und an seiner Aufgabe wächst.
Der Erzähl-Stil ist einprägsam und überaus fesselnd, die historischen Hintergründe sind gut recherchiert - die Autorin hat sich von Archäologen beraten lassen und sich längere Zeit bei den Inuit, den Indianerstämmen Nordamerikas sowie bei südafrikanischen Sam-Stämmen und bei den japanischen Ainu aufgehalten - um die Denkweisen und Handlungen von Menschen aus der Vorzeit nachempfinden zu können und verständlich und glaubwürdig zu schildern.
Wie alle hervorragenden Jugendbücher ist dieses Buch sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene ausgesprochen spannend zu lesen und deshalb besonders empfehlenswert.