Woher kommt die Liebe?

Autor*in
Kulot, Daniela
ISBN
978-3-8369-5956-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kulot, Daniela
Seitenanzahl
32
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2017
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Was ist die Liebe, dieser Frage gehen die Helden dieses Bilderbuches nach. Doch am Ende steht die Erkenntnis in ganz unerwarteter – und doch konsequenter Weise. Nicht alles kann der Kopf eben völlig verstehen.

Beurteilungstext

Ente, Eichhörnchen und Elch sitzen auf ihrer Picknickdecke, als Elch fragt, woher denn eigentlich die Liebe komme. Als seine beiden Freunde nicht anworten können, beschließen die drei dem Phänomen auf den Grund zu gehen und sie befragen andere Tiere nach ihrer Meinung. Die Schwäne meinen nun, die Liebe komme aus dem Herzen, die Vögel, aus der Seele, der Baum, vom Himmel, der Regenwurm, aus der Erde, u.s.w. Jeder Gefragte antwortet aus seiner Perspektive folgerichtig, aber für die drei Fragenden doch irgendwie unverständlich. Ganz kompliziert wird es, als Känguru und Schmetterlinge behaupten, die Liebe käme aus dem Bauch, beim Elch sich jedoch im Bauch nur gerade ein Bauchschmerz befindet. Nachdem dieser sich verflüchtigt hat, bleiben die drei ratlos zurück – und kommen aber zu dem Ende, dass man wohl nicht jedes Phänomen verstehen kann.
Daniela Kulot inszeniert mit ihrer Bilderbuchgeschichte eine philosophische Figur, indem sie ausgehend von einer Frage die Perspektiven verschiedener Protagonisten einholt. So wird die Realitivität und Situativität des Welterlebens deutlich, es gibt nicht eine, sondern unendlich viele Formen der Wahrnehmung. Und doch bleiben die geäußerten Perspektiven relativ abstrakt und schwer nachvollziehbar. Die Ratlosigkeit ist der einzige Ausweg und die Unbestimmtheit des Gefühls steht am Ende als recht unbefriedigende Erkenntnis.
Die Bilder nehmen die Szene als comicartige Handlung auf. Die Tiere, besonders die drei Hauptfiguren erscheinen als menschenähnliche Lebewesen, die jedoch markant verfremdete Körperformen aufweisen. In klaren Farben gemalt bewegen sie sich in umfassenden, wenn auch reduzierten Szenenbildern. Der bühnenhafte Aufbau macht die Handlung in mittlerer Distanz beobachtbar und inszeniert damit ein Handlungsgeschehen, das der Leser als Zuschauer in den Blick nimmt. Die Antwort der Befragten wird dann jeweils im Bild auch umgesetzt, um dem abstrakten Charakter der Antwort entgegen zu wirken.
Insgesamt lädt das Bilderbuch zum Nachforschen und Weiterdenken ein, es bleibt mit seinen Impulsen aber recht oberflächlich und allgemein. Das Wesen der Liebe wird nicht berührt, ihre Herkunft recht unkonkret bestimmt. Als Gesprächsimpuls kann es aber Anregungen bieten und zum gemeinsamen Philosophieren auffordern. Daher ist es bedingt zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 27.09.2017

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