Wo kann ich das Glück suchen

Autor*in
Janisch, Heinz
ISBN
978-3-7026-5875-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wolfsgruber, Linda
Seitenanzahl
96
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Lyrik
Ort
Wien
Jahr
2015
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Auf fast 100 Seiten finden sich ebenso viele kleine und mittlere Gedichte und grafische Bilder zu einem poetischen Lektüreerlebnis zusammen.

Beurteilungstext

Was ist eigentlich ein Gedicht? Diese Frage treibt die Literaturwissenschaft um. Resümierend am Ende seines Auftakttextes „Mit jedem Buch“ klärt Heinz Janisch die Frage folgendermaßen:
Zehn Zeilen gelesen
und du bist alles gewesen
Das scheint dann schon recht umfassen zu sein. Gedichte eröffnen Welten. Sie erzählen von der Wirklichkeit, aber in kleinen und verdichteten Formen, jedes Wort eine eigene Geschichte, mit vielen doppelten Böden, Verbindungslinien und Nebenhöhlen; ein Kosmos der Sprache und des Sinns. Was überladen klingt, ist bei Heinz Janisch aber federleicht. So zum Beispiel in seinem Text „Gedicht“:
Den Kopf heben
das Fenster aufmachen
einatmen
ausatmen
schon
ein Gedicht
Heinz Janischs Texte sind Beobachtungen, die empfänglich für die Poesie des Augenblicks das Alltägliche in den Blick nehmen und in Sprache poetisch überformen. Damit rückt Janisch an die Kinder als Adressaten, aber auch als Perspektivgeber nahe heran und viele dieser Texte lesen sich wie durch Kinderaugen gedacht und gesprochen. So sind dann auch die vielfach naiven lyrischen Muster konsequent. Viel reimt sich in ganz einfachen und eingängigen Mustern. Es entstehen angenehme, freudvolle, anrührende, aber meistens auch witzige und hintergründige Gedichte. Mal kurz und mal länger, aber nie über den Seitenschluss hinausreichend entstehen viele kleine und mittlere Texte – ein Genuss zu lesen.
Illustriert werden die Texte von Linda Wolfsgruber, deren grafische und teilweise leicht collagenartige Bilder eher Randnotizen zu sein scheinen. Monochrom in braun gehalten ordnen sie sich der gleichfarbigen Schrift nur scheinbar unter. Sie bilden jedoch bei genauerem Blick eine dichte Einheit aus Bild und Text: als Kommentare oder Konkretisierungen. Im kleinen und feinen Format liegt damit ein gelungenes Büchlein vor, das den Spaß an der Sprache aufnimmt und die ganze Welt darin verarbeitet. Sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 16.03.2016

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