Wo hört das Meer auf?

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• Natur
• Philosophie

Teaser

In mittlerweile schon bekannt poetischer Form legen Linda Wolfsgruber und Heinz Janisch ein Bilderbuch über die Poesie der Wirklichkeit vor.

Beurteilungstext

Um uns herum, die Welt, ist sicherlich das größte Kunstwerk überhaupt. Mit unseren Sinnen können wir ihr begegnen, unsere Vorstellungen und Fantasien überwinden ihre Grenzen. Davon handelt das neue Buch von Heinz Janisch und Linda Wolfsgruber. Auf jeder Seite finden sich zwei Kommentare. Eine Beobachtung, die mit dem Hinweis "Schau!" eingeleitet wird. So verweist ein Beobachter auf die Sonne, die alles wärmt, auf die Berge, die man gut sehen kann, und auf das Meer. Manchmal bewegen sich auch diese Beobachtungen schon in den Grenzbereich der bildhaften Vorstellungen, zum Beispiel der Hinweis auf den Schutzengel, oder die Größe des Todes. Auf der anderen Seite findet sich eine Entgegnung, in Form einer Frage, die die Perspektive verändert und so den Raum der grenzenlosen Fantasie öffnet. "Und - wer wärmt die Sonne?" "Und - was sehen die Berge?" "Und - wo hört das Meer auf?" Wieder einmal ist es den beiden Künstlern gelungen, mit minimalen Mitteln die grenzenlose Poesie der Wirklichkeit geschickt und ungemein sensibel in Szene zu setzen. Die verdichteten, versartigen Aussagen Heinz Janischs werden pointiert durch die vielschichtigen Collagen von Linda Wolfsgruber, die dem eröffneten Deutungsspielraum der Worte zusätzliche Impulse bieten können.
"Wo hört das Meer auf?" ist ein neuer Beleg für das große Potenzial der immer selbstbewusster auftretenden Gattung Bilderbuch. Es ist nachdrücklich zu empfehlen.