Wo bin ich? Mehrsprachige Ausgabe
- Autor*in
- Janisch, Heinz
- ISBN
- 978-3-7022-4051-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Pin, Isabel
- Seitenanzahl
- 26
- Verlag
- Tyrolia
- Gattung
- BilderbuchErstlesebuch
- Ort
- Innsbruck
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiKlassenlektüreVorlesen
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Hier und dort, rechts und links, Relationen des Raumes werden in diesem Bilderbuch in mehreren Sprachen, aber in einer gemeinsamen Bildwelt veranschaulicht.
Beurteilungstext
Vorne und hinten, rechts und links, hier und dort, am Rand und in der Mitte, es gibt viele Relationen räumlicher Art, die es zu kennen und zu gebrauchen gilt. Das vorliegende Bilderbuch zeigt solche Relationen auf detailreduzierten Bildern. Immer ist da ein kleiner Eisbär – typisiert-animalische Gestalt -, der als Identifikationsfigur fungiert und in Relation zu anderen Tiere und Objekten steht. Mal ist er am Rand der Scholle, während der Schwimmreifen in der Mitte des Walrückens liegt, und mal ist der Löwe links (im Bild) und die Robbe rechts. Die Bilder sind Collagen, die sich in anschaulichen Naturszenarien pointiert und typisiert auf die Darstellung weniger Objekte konzentrieren, um das Gezeigte nachvollziehbar zu machen. Die Relationen sind im Bild in ganz kurzen Satzaussagen sprachlich hinterlegt. Am unteren Bildrand finden sich die gleichen Aussagen noch auf Türkisch, Krotaisch-Bosnisch-Serbisch-Montenegrinisch, Englisch und Arabisch. So entsteht ein vielfältiges Sprachbuch, das basale Verstehens- und Leseangebote in mehrsprachigen Kontexten erlaubt.
Das Format ist dabei ein wenig irritierend, weil es sich um das klassische Erstleseformat handelt, das auch in Schriftform und Menge markant umgesetzt wird. Gleichzeitig ist der sprachliche Gegenstand deutlich elementarer. Hier kann aber vermutlich der mehrsprachige Kontext erklären, dass die potenziellen Leseangebote als Sprachförderung elementarer gestaltet sind.
Tatsächlich problematisch ist die inszenierte Lesendenperspektive. Die Relationen sind oft vom Bären aus gedacht, denn hier und dort ergibt sich nur aus der Perspektive des Bären, vom Betrachter aus gedacht sind beide eher dort. Das verlangt bereits einiges kognitives Abstraktionsvermögen. Gleichzeitig sind die damit verbundenen Perspektivenübernahmen nicht konsequent, denn recht und links zum Beispiel sind nur aus Lesendenperspektive richtig zugeordnet, aus Sicht des Bären, der die Lesenden anschaut, müsste das genau umgekehrt sortiert sind. Auch andere Verhältnisse sind überhaupt nicht eindeutig und mitunter sogar falsch relationiert. So liegt hier ein schöner, aber wenig gelungener Versuch einer elementaren mehrsprachigen Sprachbildung vor. Nur eingeschränkt zu empfehlen!