Wir waren Glückskinder - trotz allem

Autor*in
Wolffsohn, Michael
ISBN
978-3-423-76331-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Zwei jüdische Familien wandern zu Beginn des 2. Weltkriegs nach Israel aus und kehren nach dem Krieg nach Deutschland zurück

Beurteilungstext

Michael Wolffsohn wird 1948 geboren und erzählt in diesem kleinen Büchlein die Lebensgeschichten seiner Eltern: sowohl ausführlich die seiner Mutter Thea als auch die seines Vaters Max, die beide zwar in Deutschland als Juden aufgewachsen, aber noch kurz vor dem 2. Weltkrieg nach Israel ausgewandert sind. Dort lernen sie sich kennen und lieben und Michael wird geboren. 1954 kehrt dann Michaels Familie wieder zurück nach Deutschland, weil das die wahre Heimat seiner Eltern ist. Dass es immer noch Judenhass in Deutschland gibt, wird häufig thematisiert und ist auch in der Gegenwart ein wichtiges Thema. Bei dem über 200 Seiten starken Buch hat man immer das Gefühl, dass sich Michael gut in der Vergangenheit seiner Eltern und Großeltern auskennt, da er detailliert von vielen kleinen und großen Begebenheiten berichtet und sehr viel erklärt. Er spricht seine Leserschaft direkt an („… und wie sich meine Eltern Max und Thea endlich kennenlernten, erfahrt ihr im nächsten Kapitel“ (S. 130), „Das hängt von dir ab, liebe Leser und liebe Leserin“ (S.223) oder „Das Licherfest der Christen heißt… - ja, genau: Weihnachten“ (S. 75)), was manchmal ein bisschen verwirrend ist. An vielen Stellen möchte das Buch (etwas gewollt) witzig sein, z.B. S. 224 „Wie wär’s, wenn du in Gegenwart anderer Leute keinen Stinkepups loslässt oder überhaupt nicht furzt?“ und an ganz vielen Stellen erklärt Michael Wolffsohn in einer besserwisserischen Art und Weise die einfachsten Sachverhalte, z.B. „Meine Erzählung ist zwar vergleichsweise lang, sie kreist aber vor allem um zwei kurze Wörter, um zwei Namen. Einen Gruppennamen und einen Personennamen. Name eins: Juden. Name Nummer zwei: Hitler.“ (S.11) Dadurch fällt es mir schwer, diesem Buch ein empfohlenes Lesealter zuzuordnen. Von außen betrachtet könnte es für Erwachsene geeignet sein, vom Inhalt her wird so viel erklärt, dass man es bereits Grundschülern zum Lesen geben könnte. Wer bisher keine Ahnung vom 2. Weltkrieg hat, sollte dieses Buch zur Hand nehmen, weil der Autor sehr detailreich beschreibt. Kennt man sich in der Geschichte des dritten Reichs aus, ist es ermüdend, alle Erklärungen zu lesen. Der Schreibstil gefällt mir persönlich nicht, da er zu belehrend ist, aber das ist wohl Ansichtssache. Dass Michael Wolffsohn sich und seine Familie weiterhin als Glückskinder betrachtet und ein sehr optimistischer und positiver Mensch zu sein scheint, lässt sich zwischen den Zeilen schnell herauslesen und versöhnt mich mit seiner Art zu schreiben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 25; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 01.10.2021

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