Wir waren Glückskinder - trotz alledem

Autor*in
Wolffsohn, Michael
ISBN
978-3-423-76331-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der Autor erzählt seine deutschjüdische Familiengeschichte in Rückblenden und mit vielen Fragen, die der junge Autor aufwirft. Dabei wird die allmähliche Verschlechterung der Lage der Juden in Deutschland in der Nazizeit verdeutlicht. Die ständigen Bedrohungen und die Unterdrückung der Juden, dazu die Leiden in den KZs treffen die Familie hart. Auch die Gründung des israelischen Staates und das nicht immer leichte Leben dort werden thematisiert, immer verbunden mit der Frage, ob man sich wieder ein Leben in Deutschland vorstellen könnte.

Beurteilungstext

In einfachen und kindgerechten Worten beschreibt der Autor die Schicksale der Familien Saalheimer und Wolffsohn, die in Bamberg und Berlin ansässig waren und ein gutes Leben führten. Die Familie spürt ihr "Anders-Sein“, als in der Reichspogromnacht die Synagogen brennen. Denn zunächst hat der Vater Justus die Zeichen der Zeit ignoriert und – wie so viele Juden damals- geglaubt, dass der Nationalsozialismus wie ein schlimmer Spuk bald vorbei ginge. Nachdem der Vater für einige Zeit im KZ war, flüchtet die Familie vor dem Hitlerwahn nach Palästina.
Auch Opa Karl (Wolffssohn), ein erfolgreicher Unternehmer in der Unterhaltungsbranche und leidenschaftlicher Kinobetreiber (u.a. der "Lichtburg" in Essen), muss alles zurücklassen. Es spielt auch keine Rolle, dass Michaels Großvater im 1. Weltkrieg für Deutschland gekämpft hatte und ausgezeichnet worden war.
Auch die Lebensverhältnisse in Britisch- Palästina gestalten sich schwierig. Irgendwann kehren die Wolffssohns wieder nach dem Krieg nach Deutschland zurück und hoffen auf Besserung der Verhältnisse. Dabei müssen die Familienmitglieder auch lernen, dass zwar viele Deutsche anders denken, aber dass sich in der letzten Zeit doch wieder Judenhass partiell ausbreitet, was auch der Situation im Nahen Osten geschuldet ist.
Das Buch ist in seiner kindgerechten Aufarbeitung mit vielen Familienfotos sehr anschaulich und einfach zu lesen. Die komplexen geschichtlichen Hintergründe werden emotional einfühlsam beschrieben. Die Fragestellungen des Jungen leiten durch das Buch. Die Gräuel der Nazizeiten werden durch die die persönlichen Erlebnisse der beiden Familien sehr gut nachvollziehbar, wobei auch Witz und Ironie nie ausgespart werden. Sehr ernste Episoden werden auch durch lustige Begebenheiten und Anekdoten aufgelockert.
Dadurch wird das Buch, obwohl es für Kinder konzipiert wurde und als Jugendbuch gilt, auch für Erwachsene zur interessanten Lektüre. Als Schullektüre ist das Buch besonders zu empfehlen, weil neben den persönlichen Schilderungen in Tagebuchform auch die Hintergründe der geschichtlichen Ereignisse gut dargestellt sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PM; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 01.10.2021

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