Wir beide zusammen, der Himmel so weit
- Autor*in
- Hallberg, Lin
- ISBN
- 978-3-440-13877-9
- Übersetzer*in
- Kutsch, Angelika
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 256
- Verlag
- Klee
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Emma spürt, dass es in der Ehe ihrer Eltern kriselt. Um eine Entscheidung über das weitere Familienleben herbeizuführen , zieht die Familie für ein halbes Jahr in die Mongolei. Emma lernt dort ein ganz anderes Leben kennen und gewinnt eine Freundin. Besonders wichtig ist ihr ein Hengst, denn auch in ihrer Heimat war ein Pferd ihr Halt in der familiären Krise.
Beurteilungstext
Lin Hallberg verpackt das Scheidungsproblem in ein Mädchen-Pferdebuch und würzt die Erzählung mit einem Ausflug in eine fremde Kultur. Sie schreibt aus der Sicht der 13-jährigen Emma in einer Ich-Erzählung. Die Leserinnen erfahren viel über Emmas Gefühle, geschickt verpackt in dem Briefwechsel mit ihrer daheim gebliebenen Freundin. Ihr und den Pferden kann sich die Protagonistin anvertrauen.
So erobert auch in der Mongolei ein Hengst Emmas Herz und es gelingt ihr zu zeigen, dass dieses Pferd, mit Sensibilität behandelt, besondere Leistungen im Rennsport zeigen wird. Die Rolle von Mann und Frau ist in dieser Kultur viel festgelegter als bei uns. Emma löst mit ihrer emanzipierten Haltung neue Probleme aus, wird aber von ihren Gastgebern trotzdem mit Respekt behandelt. Ihre mongolische Freundin Baska muss alle Arbeit im Haushalt verrichten, unvorstellbar für Europäer. Eine kleine Veränderung tritt hier durch Emmas Besuch ein.
Die Verunsicherung durch die Gefühlsschwankungen der Eltern stimmt Emma traurig. Sie empfindet zuerst Wut auf die Mutter, die die aktuelle Krise besonders hervorzurufen scheint, aber langsam setzt sich Verständnis durch, weil Emma ahnt, dass ihre Mutter schon lange nicht mehr glücklich ist. Die Leserin erfährt nach und nach, dass die Familie den Tod von Emmas kleiner Schwester, einer Frühgeburt, nicht verarbeitet hat.
Dieses gefühlsbetonte Mädchenbuch ist spannend zu lesen, zeigt unterschiedliche Verhaltensweisen Heranwachsender und betont den Wert der Freundschaft in jeder Situation. Erste junge Liebe, aktuelle Mädchenprobleme und der Reitsport kombiniert mit dem Blick auf die unterschiedlichen Familienverhältnisse bieten vielen Leserinnen interessante Unterhaltung.
Die Autorin zeigt viel Herz für ihre Figuren. Durch den Standortwechsel kommt noch die Anpassung an eine völlig fremde Kultur hinzu. Sehr lesenswert.