Wilde Hunde

Autor*in
Zusak, Markus
ISBN
978-3-570-13612-6
Übersetzer*in
Plenzdorf, Ulrich
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
367
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In zwei Geschichten wird der Alltag der Familie Wolfe erzählt, die am Rande von Sydney einen Kampf ums Überleben führt. Die Jungen Cameron und Ruben stehen im Zentrum, wobei Ruben eben die Schule beendete und sein um ein Jahr jüngerer Bruder noch dort lernt. Ich-Erzähler Cameron schildert, wie sich beide in einer Boxarena schnell Geld verdienen möchten und wie der Jüngere eine “abgelegte” Geliebte seines Bruders selbst zu lieben beginnt.

Beurteilungstext

Beide Geschichten gehören von den Figuren und dem Ort her zusammen. Sie werden in einer unerhört fesselnden Sprache vorgetragen, wobei eine eigenartige Brechung dadurch geschieht, dass Cameron nicht nur erzählt, sondern seine Erlebnisse auch aufzuschreiben beginnt, was kursiv gedruckt zwischengeschoben wird. Dadurch wird seine innere Welt zu den Geschehnissen poesievoll ausgedrückt. Denn im Kontrast dazu stehen die Fakten des harten Überlebenskampfes der Familie: des mitunter arbeitslosen Vaters, der seine Kinder, drei Jungen und ein Mädchen, zu Solidarität auffordert, um dem Namen Wolf alle Ehre zu machen, der arbeitsamen und kämpferischen Mutter, die ruhig und eben mütterlich ihre Moral verteidigt und sie auf die Kinder zu übertragen versucht, die auf Abwege geratene Schwester Sara, die nach Exzessen zurück in den Dunstkreis der Familie findet, den größeren Bruder Steve, der sich in einer eigenen Wohnung bereits abgenabelt zu haben scheint. Aber wenn es darauf ankommt, halten alle zusammen und bestärken sich gegenseitig in ihrer unerschütterlichen Moral. Einerseits sind manche Szenen recht brutal dargestellt, und in den Boxkämpfen müssen beide Jungen erleben, dass man nicht immer Sieger sein kann, wobei Ruben als Siegertyp seinen scheinbar weichlicheren Bruder schätzen lernt, anderer Qualitäten wegen. Andererseits sind besonders in der zweiten Geschichte, die die aufkeimende zärtliche und pubertäre Liebe zwischen Oktavia und Cameron schildert, viele schöne Szenen geschildert, wie ich sie selten in der Adoleszenzliteratur las. Besonders packend ist der auf die Innenwelt der beiden Jungen gerichtete Fokus, der meist in lakonischen Wort- oder Satzfetzen erfolgt, so dass der Leser zwischen den Zeilen oder in der Auslassung das Meiste assoziieren muss. Die bildhafte Sprache sucht in ihrer Originalität ihresgleichen. Daran hatte sicherlich der meisterhafte Übersetzer Plenzdorf hohen Anteil. Neben dem Buch “Der Joker” ein weiteres preisverdächtiges Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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