Underdogs - Die Wolfe-Trilogie - Underdog/ Vorstadtfighter/ When Dogs Cry
- Autor*in
- Zusak, Markus
- ISBN
- 978-3-570-31301-5
- Übersetzer*in
- Ernst, AlexandraPlenzdorf, Ulrich
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 528
- Verlag
- –
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2019
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Drei Romane von Markus Zusak führen hinein in eine Familie, in der der Kampf regiert und sich doch unter der rauen Schale eine sensible Welt entwickelt.
Beurteilungstext
Ruben und Cameron sind die beiden jüngsten Söhne der Wolfe-Familie. Gemeinsam mit ihren Eltern und den bereits (fast) erwachsenen Geschwistern Steve und Sarah leben sie am Rand der Stadt und ihre Welt ist geprägt vom verzweifelten Versuch, der eigenen Hilflosigkeit beizukommen. Sie veranstalten skurrile Boxkämpfe im Hof, planen Raubüberfälle, die niemals umgesetzt werden, sie verlieben sich heimlich, aber nicht weniger schmerzvoll und werden schließlich sogar Boxer bei illegalen Boxkämpfen. Dabei treibt den Ich-Erzähler Cameron immer wieder um, dass er eigentlich sehr sensibel auf die Welt schaut und nicht den Kampf, sondern das Glück sucht. Doch das Gefühl der eigenen Minderwertigkeit als eine Familienhypothek verstellt dem Halbwüchsigen den Blick auf seine Wirklichkeit, die er erst ganz langsam durch den Nebel seiner jugendlichen Orientierungslosigkeit zu erkennen beginnt. So entsteht eine anrührende Geschichte von der Sinnsuche, die nie ausgesprochen wird, und den Kämpfen der Jugendlichen und Erwachsenen, die sich mitunter gar nicht so stark unterscheiden, wie der überraschend philosophische Ruben im Angesicht des größten Kampfes seines Vaters auch zugeben wird.
Die Romantrilogie von Markus Zusak erscheint jetzt im praktischen Paperbackformat. Auf 500 Seiten begleiten die Lesenden Cameron und seine Familie bei ihrem Weg durch manch schwierige Lebensphase. Und doch entsteht das Bild einer unerschütterlichen Idylle, in der die Verzweiflung des Protagonisten fast nostalgisch überzeichnet wird. Unbeholfen ist auch der Erzählstil des Ich-Erzählers. Die subjektiven Erzählungen werden durchbrochen von kurzen Traumbildern oder anderen träumerischen Reflexionen, die eine surrealistische oder aber pointierende Gegenwelt erzeugen und das Erlebte noch einmal spiegeln. So fasziniert die Erzählung aufgrund der puren Kraft der naiven Erzählerberichte. Cameron ist ehrlich in seiner Darstellung und das macht ihn so unglaublich sympathisch. Lediglich die doch recht verschiedenen Übersetzungsstile der Übersetzenden Alexandra Ernst und Ulrich Plenzdorf erzeugen eine gewisse Unruhe zwischen den Teilen. Dennoch: Durchaus zu empfehlen!
Michael Ritter