Wenn die Nacht erwacht
- Autor*in
- Greig, Louise
- ISBN
- 978-3-8369-5958-2
- Übersetzer*in
- Gutzschhahn, Uwe-Michael
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Lindsay, Ashling
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2017
- Preis
- 13,95 €
- Bewertung
Teaser
Was ist die Nacht und wo kommt sie her? Der Junge Max hat einen geheimnsvollen Schlüssel, davon erzählt dieses Bilderbuch.
Beurteilungstext
Wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet, Max nach Hause geht, der Fuchs erwacht und andere Tiere aktiv werden, dann ist der Zeitpunkt gekommen. Max holt seinen geheimnisvollen Schlüssel hervor und öffnet die Kiste in seinem Zimmer. Heraus schlüpft die Nacht, wie eine Decke. Sie verwandelt die Welt und legt sich über die Dinge. Der Tag schlüpft in die Kiste, er nimmt die Farben mit. Nun ist eine neue Welt entstanden, in der alle ihrer Wege gehen. Die Tiere haben ihr Leben und Max schläft. Die Nacht ist sanft und schwebt, sie ist riesig und sie umfasst einfach alles. Morgens öffnet Max die Kiste wieder, dann tauschen Tag und Nacht ihre Plätze ...
Dieses fast lyrische Bilderbuch erzählt in verdichteter und verknappter Sprache. Es wirkt wie ein ungereimtes Gedicht, elliptische Sätze, kurz und prägnant reihen sich aneinander, manchmal auch ausführlicher erzählend, manchmal stimmungsvoll klingend. Poetische Bilder werden gefunden, die Nacht zu umschreiben, ihr Kommen und Gehen, ihre Anmut und Eigenart. Das führt mitunter zu überladenen Darstellungen, in denen zu viel gewollt und verlangt wird. Auch die Bilder treten hinter den stark fordernden Text zurück, können ihm kaum nachfolgen, auch wenn sie handwerklich gekonnt, malerisch reduzierte und vielschichtie Szenerien zeigen. Es fehlt jedoch an Leerstellen in Text und Bild und im Dazwischen, die für die eigene Phantasie Freiräume zur individuellen Ausgestaltung einer Lektürevorstellung lassen.
So liegt in diesem Bilderbuch ein Schatz im Detail vor, der aber im Gesamtkonzept unter einer Fülle leidet, die eine klare Linie und Konzeption des Buches vermissen lässt. Das tut dem Gesamteindruck doch auch einigen Abbruch, was schade ist, weil Text und Bilder durchaus für sich großes Potenzial haben. Eingeschränkt zu empfehlen.