Zwischen Tick und Tack

Autor*in
Greig, Louise
ISBN
978-3-8369-5651-2
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Lindsay, Ashling
Seitenanzahl
32
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Unruhiges Stadtleben, Eile, Lärm. Was würde passieren, wenn wir in solch einer Situation einfach die Zeit anhalten könnten? Davon berichtet dieses poetische Bilderbuch.

Beurteilungstext

„Beeilung! Kann nicht stehen bleiben! Keine Zeit! Straßenbahnen grummeln, Züge grollen: Aus dem Weg! Die Straßen sehen nur Grau.“ Schnelllebigkeit, Hektik, Anonymität und Farblosigkeit regieren das Leben der Stadt. Die Gefühle, Bedürfnisse und Ängste eines jeden Einzelnen gehen darin unter. Doch es gibt jemanden, der all dies sieht: Liesel. Sie weiß, was zu tun ist, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Sie besitzt die Fähigkeit, die Zeit anzuhalten. Das Leben kommt für einen Moment zum Stillstand. In Windeseile widmet sich das Mädchen den Missgeschicken, den kleinen Katastrophen, den unbedachten Taten dieses Augenblicks. Es befreit die Gassen von der Tristesse, rettet ein Amseljunges und auch die Katze vom Baum, sorgt dafür, dass Menschen zusammenfinden und ein verirrter Hund ein Zuhause bekommt.
Liesel steht in der Erzählung für das Kind, welches jeder von uns in sich zu tragen vermag. Die Einfachheit ihres Handelns macht deutlich, dass es nichts Großes braucht, um einen Beitrag zu einem umsichtigen Miteinander zu leisten. Zum Innehalten, zur Besinnung und dazu, sich Details zu widmen, ist jeder von uns - auch in seinem Alltag - fähig. Dazu regt dieses Buch an.
Meines Erachtens liegt die Stärke des Werkes beim Text. Dieser überzeugt durch seine poetische Gestaltung. Zahlreiche Personifizierungen wie „Die schmale Gasse fühlt sich schön […]“, „Während die Uhr den Atem anhält […]“, lautmalerische Elemente und Ellipsen transportieren die Stimmung der Erzählung und führen dazu, dass der Leser tief in die Geschichte eintaucht. Darüber hinaus regen die kurzen Sätze zur individuellen Vorstellungsbildung an. Die durch den Text in den Raum geworfenen fragmentarischen Informationen werden teilweise nur durch das vervollständigt, was die Illustrationen zeigen. Für Aussagen wie „Und Oben wird Unten, als Liesels drei sanfte Wörter Ängstlich zurück auf den Boden tragen…“ wird der Kontext der Abbildung benötigt, um zu verstehen, dass die Protagonistin eine Katze vom Baum rettet. Mit hellen und gedeckten Farben gelingt es Ashling Lindsay, der an sich schon kraftvollen und positiven Botschaft der Geschichte Nachdruck zu verleihen. Die bisweilen überladene Bildebene greift die in der Stadt herrschende Atmosphäre gut auf. Leider erzeugen jedoch die stark vereinfachten Darstellungen, die unnatürlich wirkenden Proportionen und Perspektiven einen Eindruck der laienhaften Gestaltung. Dem Gesamtwerk wird dadurch m.E. ein Stück der Poesie genommen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Stef; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 13.03.2019

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