Weil ich ein Mädchen bin: Alles, was Mädchen wissen wollen
- Autor*in
- Einwohlt, Ilona
- ISBN
- 978-3-7373-5225-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Grigo, Pe
- Seitenanzahl
- 123
- Ort
- Frankfurt/Main
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Es gibt Probleme, mit denen sicher jedes Mädchen ab und an im Leben zu kämpfen hat - Streit mit der besten Freundin, ein fieser Pickel oder die erste große Liebe. In diesem Buch werden Ratschläge gegeben, die das (manchmal schwierige) Leben als junges Mädchen erleichtern können und dabei helfen, schwierige Situationen besser zu überstehen.
Beurteilungstext
Wenngleich dieses Buch sicher dazu gedacht ist, jungen Mädchen das Leben zu vereinfachen, so bewirkt es meiner Meinung nach genau das Gegenteil und lässt die Leserin teilweise sehr irritiert zurück. Zwar gibt es einige Aspekte, die positiv zu bewerten sind, wie zum Beispiel die sehr verständliche Erklärung der Menstruation oder auch die vielen Rezeptideen für Gesichtsmasken oder Wellnessanwendungen. Auch manche der Ratschläge sind sicher sehr hilfreich.
Der Großteil der Ratschläge ist jedoch sehr widersprüchlich. Wird auf der einen Seite noch gesagt, Models oder Prominente seien nur aufgrund vieler Schönheitsoperationen so hübsch, wird den Leserinnen auf der nächsten Seite geraten, sich hübsch zu machen und sich vor dem Spiegel wie ein Model oder die eigene Lieblingsschauspielerin zu verhalten, um das Selbstbewusstsein aufzubauen. Diese Widersprüchlichkeit und Unglaubwürdigkeit zieht sich durch das gesamte Buch: So wird zunächst gesagt, Models dürften keine eigene Meinung haben, im nächsten Schritt jedoch Heidi Klum als “toughe Geschäftsfrau” bezeichnet. Meines Erachtens skandalös ist besonders ein Ratschlag: So wird den jungen Leserinnen beim Thema der gesunden Ernährung geraten, nach einer Schokoattacke einfach die nächste Mahlzeit ausfallen zu lassen. Mit Blick auf die anhaltende Problematik von Essstörungen bei jungen Mädchen stellt sich da zweifelsohne die Frage, ob ein solcher Rastschlag tatsächlich in einem Ratgeber für junge Mädchen auftauchen darf.
Dass ein solcher Ratgeber darüber hinaus vor Stereotypen nur so strotzt, ist zwar irgendwie zu erwarten, in diesem Buch fallen sie jedoch besonders heftig aus: “Wahrscheinlich hast du auch eher mit Tieren und Tanzen zu tun als mit Fußball und Klettern, interessierst dich mehr für deine Freundinnen und coole Outfits als für Hochseekrabbenfischer und Lego StarWars”. Dass die Autorin auf einer der folgenden Seiten dann tatsächlich davon spricht, dass Frauen in unserer Gesellschaft noch immer mit Klischees zu kämpfen haben, bestärkt die oben erwähnte Unglaubwürdigkeit weiterhin.
Auch die Wahl der Bilder in diesem Ratgeber ist mehr als unglücklich: Sie zeigen fast ausnahmslos hübsche junge Mädchen mit reiner Haut, einem netten Lächeln, die fröhlich aussehen und keinerlei Sorgen zu haben scheinen. Ein durchweg realistisches Bild junger Mädchen in der Pubertät wird durch die Bilder nicht vermittelt.
Wie sicher deutlich geworden ist, hat mir dieses Buch gar nicht gefallen, da es zum größten Teil aus Stereotypen besteht, viele ungute Ratschläge erteilt und in vielen Dingen sehr unglaubwürdig ist.