Zicke Zacke Trennungskacke - und wie du da durchkommst

Autor*in
Einwohlt, Ilona
ISBN
978-3-551-25068-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kehn, Regina
Seitenanzahl
160
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFachliteratur
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein großes Problem für Scheidungskinder ist, dass sie oftmals alleingelassen werden mit ihren Problemen in einer so schwierigen Situation, weil die Eltern erst einmal vor allem mit sich selbst beschäftigt sind. Das Buch vermag es, Kinder aufzufangen und zu stärken.

Beurteilungstext

Ilona Einwohlt hat sich mit ihrem Buch „Zicke Zacke Trennungskacke“ an ein hochbrisantes, stets aktuelles Thema gewagt, das bei vielen betroffenen Kindern ein Leben lang tiefe Spuren hinterlässt. Doch ihr Ratgeber kann durchaus zur Schadensbegrenzung im seelischen Bereich eines Scheidungskindes beitragen, denn hier gibt es unendlich viele wertvolle Tipps, wie man mit schlechter Stimmung, quälenden Schuldgefühlen, Angstzuständen u.a. Befindlichkeiten, die im Zusammenhang mit der Scheidung der Eltern stehen, umgehen sollte. Und immer wieder wird die Botschaft deutlich, dass es für alles Hilfe gibt und für jedes Problem eine Lösung. Sie nimmt Betroffene im wahrsten Sinne des Wortes an die Hand. Bei all dem Kummer gibt es keinen erhobenen Zeigefinger sondern eine große Portion Keckheit in der sprachlichen Gestaltung, wie z.B.: „Glückwunsch, du bist ein Scheidungskind!“ - und leisen Humor. Da sind auch immer wieder Situationen zum Schmunzeln, z.B. im Club der Scheidungskinder („Willkommen im Club“), wo alle im selben Boot sitzen. Coole witzige Bilder (Lob an Regina Kehn) von Scheidungskindern mit kurzem Abriss ihres Schicksals, sprachlich flott und jugendgemäß, relativieren das eigene Erleben und machen deutlich, dass man nicht allein ist mit einer solchen verzwickten Situation. Überhaupt nimmt der jugendliche Jargon breiten Raum zur Bewältigung des eigenen Kummers ein und vermag somit ein starkes Gefühl der Dazugehörigkeit und des Frustabbaus zu schaffen. „Lass es krachen“, heißt es auf Seite 67 mit Tipps, wie man Wut rauslassen kann. Und weil das Buch nur DEM EINEN LESER gehört, darf er auch Seiten rausreißen, eine „Kritzelkratzelwutbildseite“ erstellen, auch einen Brief an die Mutter schreiben, bei dem danach die Seiten zugeklebt werden. So ist die Post geheim. Was für eine tolle Idee!
Immer wieder zeigt das Buch Wege auf, wie man traurige Momente bezwingen und wieder Mut und Kraft schöpfen kann: Mit jemandem reden, in den Himmel schauen, Lieblingsmusik hören, tief durchatmen…
Auch die rechtliche Seite kommt nicht zu kurz. Da werden Trennungsmodelle vorgestellt, Fragen zum Sorgerecht erörtert, auch Therapiehilfen und andere Anlaufstellen aufgezeigt. Zum Schluss gibt es viel Platz auf der fröhlichen Seite, die auf den bestimmt beruhigteren, etwas schlaueren und vielleicht wohlwollend in die Zukunft schauenden jungen Menschen wartet und ausgefüllt werden möchte. Einen Wunschzettel gibt es auch noch.
Die Botschaft lautet: Das Leben geht weiter und wird bestimmt auch wieder Spaß machen. Ein ausgesprochen wertvoller, hilfreicher, wissenswerter, einfühlsamer und durchaus auch witziger Ratgeber. Gratulation den beiden Machern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Be.
Veröffentlicht am 08.06.2022

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