Verrückt vor Angst

Schlagwörter

• Angst
• Tod/Sterben

Teaser

Nora hat Angst, panische Angst vor dem Tod. Oft schon ist er ihr begegnet. Als diese Angst sie in ihrem kompletten Alltag gefangen nimmt und sie dem Tod fast selbst ins Auge blickt, findet sie einen Weg aus der Verzweiflung.

Beurteilungstext

Ein Erfahrens- und Erlebnisbericht ist es, den Jana Frey mit ""Verrückt vor Angst"" geschrieben hat. Darin erzählt sie in Rückschau die Geschichte von Nora, die nach jahrelangen psychischen Qualen Hilfe in einer Jugendpsychiatrie findet.

Eindringlich und berührend schildert Frey die Erlebnisse der Protagonistin aus der Ich-Perspektive und gibt dem Leser tiefe Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt von Nora. Die große Stärke von Jana Frey ist, dass sie es schafft, trotz der Ich-Perspektive, die nötige Distanz zur Protagonistin wahrt, die es den jugendlichen Lesern ermöglicht, durchgehend die Sicherheit zu haben, dass Nora trotz ihrer Probleme einen Weg finden wird.

In pointierten Auszügen werden exemplarische Erlebnisse aus Noras Alltag, ihrem Familienleben, ihren Freunden und der Schule erzählt und geben dem Leser einen umfassenden Einblick in die Komplexität der Umstände, die zu Noras Erkrankung geführt haben. Mit großem Einfühlungsvermögen und einem Gespür für die leisen Momente lernt der Leser Nora kennen. Mit klarer, beschreibender Sprache versetzt Frey die Leser in die Beobachterrolle. Der Leser ist Zeuge bei exemplarischen Situationen in der Familie, die Nora das Gefühl gibt, zwar geliebt, aber ein Ersatz für die als Kleinkind an einem Herzfehler gestorbene Schwester zu sein. Omnipräsent erscheint ihr die Verstorbene noch immer. Schonungslos und ehrlich sind die Gespräche mit dem Therapeuten und im Folgenden auch mit der Familie. Nach und nach schöpft Nora wieder Hoffnung - und schöpft Kraft aus Freundschaft und Liebe, die sie nicht zuletzt in Jakob, ihrem Mitschüler findet.

Ein beeindruckendes und berührendes Buch, das den Leser an keiner Stelle hoffnungslos zurücklässt.
Sehr empfehlenswert!