Überleben!

Autor*in
Pausewang, Gudrun
ISBN
978-3-473-35254-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
220
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Februar 1945, Niederschlesien. Als die russischen Truppen heranrücken, muss die fast 16-jährige Gisela mit ihren kleinen Brüdern, ihrer Großmutter und ihrer hochschwangeren Mutter fliehen. Nur die Alten bleiben als Volkssturm zurück. Als sie in einer Stadt auf den nächsten Zug nach Westen warten, wird die Stadt unerwartet aus der Luft angegriffen. Ohne Mutter, getrennt von der Oma, flieht sie in eine Luftschutzkeller und wird beim zweiten überraschenden Angriff verschüttet...

Beurteilungstext

Zunächst muss der Rezensent seine persönliche innere Anteilnahme an dieser Erzählung bekennen, weil seine Mutter als noch nicht Achtzehnjährige die Bombennacht von Dresden in der Innenstadt miterlebte; sie und ihre Freundin waren die einzigen Überlebenden eines ganzen Straßenzuges in diesem Feuersturm. Trotz ihres schweren Traumatas gab sie ihr Erlebnis weiter und verarbeitete es in einer Kurzgeschichte. Von daher kann der Rezensent jeden Punkt der Erzählung als absolut wahr und in keiner Weise fiktiv bestätigen.
Gudrun Pausewang hat mit dem vorliegenden Buch nicht nur der heutigen Jugend ein persönlich und emotional bewegende Geschichte geschaffen sondern auch die Jugend von damals und ihre schier unmenschliche Leistung ins Gedächtnis gebracht, wenngleich ihr Anliegen eher ein anderes ist: jungen Menschen ihre Erfahrungen weiterzugeben.
Wohltuend sachlich, fast schon zurückhaltend in ihren Schilderungen der Schrecken, Ängste und keimenden Hoffnungen, der Fürsorge Giselas um ihre Geschwister wie deren Willen zum Durchhalten ist die Autorin während der ganzen chronologischen Schilderung (mit kurzen Rückblenden). Von daher entfalten die Atmosphäre im verschütteten Luftschutzraum ebenso wie die innere Stärke Giselas ihre ganze Kraft. Bemerkenswert und überaus lehrreich die heutzutage nicht mehr übliche Solidarität mit Fremden, indem die Autorin schildert, wie Gisela sich eines fremden Kindes, dass die Angehörigen verloren hat, annimmt (das Kind bleibt auch später in der Familie).
Emotional tief bewegend ist auch das Nachwort, in dem die Autorin von den Schicksalen anderer, in der Geschichte vorkommender Personen - z.B. den Eltern des besagten Mädchens - berichtet.
Dieses Buch ist preiswürdig. Es gehört als (sachlicher) Zeuge der Geschichte in jede Bücherei und sollte im Geschichtsunterricht den Schülern empfohlen werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von eb-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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