Ich war dabei Geschichten gegen das Vergessen

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• Nationalsozialismus

Teaser

In 20 kurzen Geschichten schildert die bekannte Jugendbuchautorin Begebenheiten, die sich entweder in der NS-Zeit zugetragen haben oder in der Gegenwart spielen, in der ältere Menschen auf ihre Vergangenheit zurückblicken, oft erst auf Nachfrage der Enkel. Zusammen ergeben die Texte ein Bild dieser Zeit und sind ein beeindruckendes Zeitdokument.

Beurteilungstext

Schon das Cover zeigt die Thematik: begeisterte junge Mädchen beim Hissen der Hakenkreuzfahne. Die Autorin (Jahrgang 1928) hat diese Jahre bewusst erlebt und erzählt davon, damit diese Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten und dass ein solches Regime nie wiederkehrt.
Eine jüdische Familie wird abgeholt, die arischen Nachbarn stürzen sich auf den bereits gedeckten Tisch und auf den Eintopf."Er ist noch schön warm". Ein geflohener Kriegsgefangener wird auf Druck des Onkels von einem 15-Jährigen erschossen."Tu`s für deinen Führer, für dein Volk". Diese zwei Beispiele zeigen die heute unfassbare Grausamkeit und die Verbrechen dieser Zeit. Da sie alle aus der Sicht eines Kindes oder Jugendlichen geschrieben sind, wirken sie besonders eindringlich und erschütternd: Sie zeigen, wie die Ideologie und der Rassengedanke in der Schule vermittelt und anschaulich gemacht wurden, wie jahrelange Freundschaften zerbrachen, wie jüdische Mitbürger diskriminiert, bestohlen und verfolgt wurden. Erschreckend die heutigen Kommentare von Zeitzeugen, man habe nichts gehört, nichts gesehen, nicht mitgemacht.

Geschichten durch Literatur vor allem jungen Lesern zugänglich zu machen, das ist Gudrun Pausewang in diesem wie auch in ihren anderen Jugendbüchern gut gelungen. Ein geschichtliches Wissen über diese Zeit sollte jedoch beim Leser vorhanden sein.
Ein empfehlenswertes Buch ab 12 Jahren, sehr geeignet als Schullektüre, lesenswert auch für ältere Leser.