Überleben!

Schlagwörter

• Angst
• Flucht
• Historisches

Teaser

Februar 1945. Auf der Flucht aus Breslau trägt die 16-jährige Ich-Erzählerin plötzlich die alleinige Verantwortung für die letzte Habe, zwei jüngere Geschwister und ein kleines Mädchen. Verschüttet muss sie nicht nur für Rettung und Überleben sorgen, sondern erinnert sich an die Kriegszeit, die der Leser durch einen doppelten Filter erzählt bekommt. Den autobiographisch gefärbten Roman schrieb Grudrun Pausewang in bewährt gut lesbarem Stil für ihre Enkelin.

Beurteilungstext

In 19 Kapiteln, einem Vorwort und einem Epilog erzählt Gudrun Pausewang über ca. drei Tage Zwangsevakuierung und Verschüttung in der Toilette eines Bunkers. Obwohl die Evakuierung vorhersehbar war, wirkt alles etwas kopflos. In Rückblicken wird deutlich, dass Kriegsanfang und Siegesmeldungen stolz machten. Die Eltern waren keine Regimegegner. Das Grauen des Krieges, Hunger, Chaos erscheint sehr weich gezeichnet. Die Toten sind Randfiguren, für die Protagonistin endet alles stets gut. Sie wird mit ihren Geschwistern gerettet, befindet sich zufällig dort, wo sie noch überleben kann, hat alles, was überlebensnotwendig ist, bekommt von einem weiteren Überlebendenen wertvolle Durchhaltetipps, gerät durch die Verspätung nicht nach Dresden in die Bombardierung, die Mutter findet die Familie wieder, das Findelkind wird neues Familienmitglied, der Vater kommt 5 Jahre später wieder hinzu ( dies ist nicht biographisch), und selbst mit den netten, selbst vertriebenen Polen, die später das Elternhaus bewohnen, wird Freundschaft geschlossen. Sehr viel Happy End aber zwischendurch durchaus spannend.
Das Buch kann mit in eine Bücherkiste zum Thema NS-Zeit, als alleinige Lektüre zum Thema bietet es zu wenig.