Traumgeschichten
- Autor*in
- Mai, Manfred
- ISBN
- 978-3-7855-5750-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Lieffering, Jan
- Seitenanzahl
- 14
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- –
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2006
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
M. Mai erzählt sieben Geschichten verschiedener Autoren nach, von denen die meisten von Träumen oder Träumern handeln.
Beurteilungstext
M. Mai hat den Versuch unternommen, literarische Motive in kindgerechter Form aufzuarbeiten. Er verwendet dazu Teile aus Lewis Carrolls Alice, die Geschichte vom vorsichtigen Träumer nach J.P. Hebel, den Anfang des Eichendorffschen Taugenichts, Jakobs Traum von der Himmelsleiter aus dem Buch Genesis, die Geschichte von vier Kindern, die um die Welt reisen, nach Edward Lear und zwei Geschichten unbekannter Verfasser. Mai versucht in seinen Nacherzählungen den typischen Erzählstil des ursprünglichen Autors beizubehalten. Das gelingt nur bedingt, durch die starke Raffung der Handlung, besonders in der Letzten Geschichte nach E. Lear, geht viel von der Aussage und Spannung der ursprünglichen Geschichte verloren. Auch erschließt sich das angekündigte Traummotiv gerade bei den beiden letzten Geschichten kaum. Mai fasst den Text auf jeweils drei Seiten zusammen. Dem Text voran steht eine kleinere Illustration, die oberen und unteren Ränder sind mit einem Band von Accessoires aus der Handlung verziert. Den drei Textseiten stehen drei Bildseiten gegenüber, durch ein Gucklochwird der Betrachter in die Handlung, die durch Illustrationen wiedergegeben wird, hineingezogen. Die Bilder sind bunt, fröhlich und plakativ, in ihrer Wirkung, auch bei den älteren Texten, sehr modern. Nicht ganz klar ist die angesprochene Altersgruppe: ein aufklappbares Bilderbuch mit stabilen Kartonseiten weist auf ein jüngeres Lesepublikum hin. Dazu sind die Geschichten allerdings von Inhalt und Stil zu schwierig. Man fragt sich, ob ein Geschichtenbuch heutzutage unbedingt als Aufklapp-, Guckloch- und Fühlbuch gestaltet sein muss, um noch den Publikumsgeschmack zu treffen. Fazit: ein gut gemeinter Versuch, ältere Kinderliteratur zeitgerecht zu präsentieren. Ganz hübsch von der Aufmachung, gut, wenn der Vorleser auch die Originale kennt, denn die Mai´schen Zusammenfassungen lassen viele Fragen offen.