Till Wiesentroll, Seine schönsten Abenteuer

Autor*in
Kuckero, Ulrike
ISBN
978-3-522-18536-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kunert, Almud
Seitenanzahl
142
Verlag
Thienemann-Esslinger
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Stuttgart
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Dieser Band der Serie „Till Wiesentroll“ enthält zwei Geschichten. Im ersten Teil kann der kleine Wiesentroll nicht mehr schlafen, weil der Bergtroll Gonnerdroll jede Nacht mit riesigen Felsbrocken Kegeln spielt. Die Waldelfe hat eine rettende Idee. In der zweiten Geschichte lädt Till Wiesentroll seine Freunde zu einem Fest ein. Sie wollen aber den riesigen Bergtroll nicht dabei haben. Ein Unwetter lässt diesen zum Retter der feiernden Trolle werden.

Beurteilungstext

In der ersten Geschichte poltert es nachts gewaltig in der kleinen Höhle des Wiesentrolls. Weil der nicht mehr schlafen kann, sucht er den Verursacher des Lärms, den Riesen Gonnerdroll, auf. Dieser zeigt kein Verständnis, weil er angeblich selbst keinen Schlaf brauche. Nun bieten Tills kleine Freunde ihre Hilfe an: Mit Nebel, Wasser, Eis und Schnee stürmen sie die Höhle des Riesen, doch das macht Gonnerdroll nur noch wütender. Auf den Rat der Waldelfe hin geht Till noch einmal die die Höhle des Riesen und fragt ihn, warum er nachts und nicht tagsüber kegle. Es stellt sich heraus, dass Gonnerdroll nachts nicht schlafen kann. Nun beginnt eine „Endlosgeschichte“, denn Till erzählt dem Riesen die Geschichte ihrer beider Bekanntschaft als Einschlafgeschichte. Jeden Abend wiederholt sich dieses Ritual, der Riese schläft nachts, es herrscht Ruhe im Berg und eine Freundschaft nimmt ihren Anfang. In der zweiten Geschichte lädt Till Wiesentroll zu einem Fest ein. Doch seine kleinen Trollfreunde wollen den riesigen Bergtroll nicht dabei haben. Als während der Feier ein Unwetter aufkommt und ein umstürzender Baum die ganze Gesellschaft in der Höhle einschließt, tritt der Bergtroll als Retter auf. Damit entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft zwischen den ungleichen Trollen und der winzigen Waldelfe. Und Till hat eine neue Einschlafgeschichte für den Bergtroll. Kinder, die den Wiesentroll und seine Erlebnisse schon kennen und mögen, werden auch diesen Doppelband schätzen. Die Wiedererkennung ist groß, denn die Figuren sind weitgehend immer dieselben. Die unterschiedlichen „Aufgabenfelder“ als Bergtroll, als Nebeltroll, als Wasserfalltroll und als Eistroll sind bekannt und ihre sprachlichen Eigenheiten bieten auch keine neuen Leseerlebnisse. Selbst der Speisezettel des Wiesentrolls, Kräuterwurz, Butterkohl und Bergbachtee, weist keine Neuheiten auf. Bleiben also die Inhalte und der tiefere Sinn in den Geschichten. Dem nächtlichen Ruhestörer Gonnerdroll ist mit Gewalt nicht beizukommen, also muss man ein einfühlsames Gespräch mit ihm führen. So zeigt sich sein Problem, das man mit liebevoller Anteilnahme lösen kann. In der zweiten Erzählung lernt man, dass auch ein Wesen, das sich von der gesellschaftlichen Mehrheit unterscheidet, liebenswerte Eigenschaften hat, die es zu entdecken gilt. Dies bietet Stoff für Gespräche über Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Gewalt, Rassismus und soziale Probleme. Die Till-Wiesentroll-Geschichten werden für Kinder von sechs bis acht Jahren empfohlen. Sie sind also zum Vorlesen und für Leseanfänger gedacht. Die Sprache ist sehr schlicht gehalten und der Handlungsablauf durch viele Wiederholungen langweilig. Zungenbrecher wie „Bergtroll Gonnerdroll„ oder „potztausendundzugenäht“ dürften vor allem für die Vorlesenden eine Herausforderung darstellen. Ganz und gar nicht altersgemäß ist aber oft die Satzlänge. Da finden sich Sätze mit 30 bis über 50 Wörtern. Für Leseanfänger sollten die Schrift etwas größer und die Textspalten schmaler sein. Die farbigen Illustrationen bieten über die Seiten verteilt viele kleine Details, die nicht unbedingt mit der Geschichte zu tun haben. Die größeren Darstellungen, die zur Handlung gehören, sind meistens an der richtigen Stelle dem Text zugeordnet. Man fragt sich dennoch, warum die eigentlich netten Trolle, die Käfer und die Insekten durchweg so hässliche Gesichter haben. Am schlimmsten hat es die kluge und zarte Waldelfe getroffen. Wenigstens sie hätte ein „elfenhaftes“ Gesichtchen verdient. Überhaupt finden sich nur sehr wenig fröhliche Gesichter, und die Mimik ist bei allen Figuren reichlich maskenhaft und hölzern. Sensible Kinder könnten nach dem Betrachten des gruseligen Bergtrolls Albträume bekommen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 01.02.2021

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