Das doppelte Christkind

Autor*in
Kuckero, Ulrike
ISBN
978-3-522-18349-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Henn, Astrid
Seitenanzahl
208
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2015
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Klasse 4c hat einen schlechten Ruf, als sie eine neue Klassenlehrerin bekommt. Sie meldet die Klasse für einen Wettbewerb (Weihnachtstheateraufführung) an. Außerdem traut sie sich ins Schullandheim mit der Klasse zu fahren. Die Klasse entwirft ein Theaterstück, in dem die kleinen Zwillinge einer Mitschülerin das Christkind sein sollen, ein doppeltes Christkind. Im Schullandheim begegnen sie Kindern aus dem Asylantenheim. Ihr Stück über die Flucht von Maria und Josef wird brandaktuell.

Beurteilungstext

Das bunte Titelbild mit den dargestellten kleinen Akteuren des Theaterstücks nebst dem Titel verlockt nicht gerade zum Lesen, weil man eher einen Klamauk vermutet. Aber das Buch ist lesenswert und hat einen aktuellen Bezug. Nicht nur, dass die Schüler, die meist nicht aus dem sogenannten Bildungsbürgertum stammen, frech, und in Leistungen zurückgeblieben sind, sondern dass hier ein Aspekt der aktuellen Diskussion um die Flüchtlinge angesprochen wird.
Viele Möglichkeiten also, mit den Lesern zu diskutieren.
Die neue Klassenlehrerin, die die Chaotenklasse bekommt, hat keine pädagogischen Wundermittel zur Hand, aber sie nimmt jedes einzelne Kind ernst und traut ihm etwas zu. So gewinnt sie das Vertrauen der Klasse. Natürlich ist es geschickt, mit den Kindern erst einmal für eine Woche in die Jugendherberge zu fahren, in der sie zu dieser Jahreszeit alleine sind. Dort lässt die Lehrerin den Schülern viel Freiheit, das Theaterstück für den Wettbewerb zu entwerfen. Das mehr oder weniger zufällige Kennenlernen von Flüchtlingskindern und ihrem Vater birgt neue Möglichkeiten. Ein arabischer Mitschüler, bekannt für sein Stottern, fungiert als Übersetzer. In seiner Muttersprache muss er nicht stottern. Die Kinder erfahren von der Flucht und lassen die beeindruckenden Erlebnisse in das geplante Stück einfließen. Mit den zwei kleinen Geschwistern einer Klassenkameradin glauben sie, mit einem doppelten Christkind den Wettbewerb für sich entscheiden zu können. Aber es kommt anders.
Der eine Zwilling ist zu Beginn des Spiels nicht auffindbar, das Schlauchboot, mit dem sie die Flucht über das Meer verdeutlichen wollen, hält die Luft nicht. Da ist es ein Segen, dass der Rektor, der sonst in diesem Buch nicht gerade gut wegkommt, die Flüchtlingskinder zum Zuschauen geholt hat. Diese greifen spontan ins Spiel ein, und auch die Klasse versteht es, zu improvisieren. Sie gewinnen den Hauptpreis, einen einwöchigen Aufenthalt auf einer Nordseeinsel. So sehr sie sich über die Erfüllung ihres Traumes freuen, so sehr überraschen sie die Jury und das Publikum, als sie dafür plädieren, dass diese Flüchtlingskinder mitkommen dürfen. Was auch gelingt.
Eine etwas andere Art, sich mit Kindern über das Flüchtlingsproblem auszutauschen und natürlich jetzt brandaktuell.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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