Teddy Tilly

Autor*in
Walton, Jessica
ISBN
978-3-7373-5430-1
Übersetzer*in
Stohner, Anu
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
MacPherson, Dougal
Seitenanzahl
32
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Sachliteratur
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Finn, ein kleiner Junge, und Thomas, sein Teddy, sind unzertrennlich und machen alles gemeinsam.
Eines Tages erklärt Thomas seinem Freund, dass er lieber ein Teddymädchen sein möchte.
Finn nimmt dieses Geständnis gelassen auf, für ihn ist es nur wichtig, dass sie Freunde bleiben, und Teddy fällt ein Stein vom Herzen.

Beurteilungstext

Das ist ja ein brisantes Thema, das in diesem Bilderbuch ganz leicht und unkompliziert vermittelt wird!
Teddybär Thomas muss von Finn mehrfach aufgefordert werden, zu erklären, warum er so traurig ist. Schließlich offenbart er sich – er fühlt sich als Teddybärin und möchte zukünftig Tilly heißen.
Er befürchtet nun, Thomas könne sich von ihm abwenden.
Aber Thomas hat überhaupt kein Problem mit dieser Offenbarung, und auch die kleine Freundin Eva nimmt sie völlig kommentarlos zur Kenntnis.
Sie spielen gemeinsam, Teddy nun als Teddybärin, seine Fliege hat er / sie sich kurzerhand als Schleife ins Haar gesteckt.
Völlig vorurteilsfrei akzeptieren Thomas und Eva die Verwandlung ihres Freundes zu einer Freundin. Das Buch endet, wie es begann: Der Schilderung ihres ganz normalen, unaufgeregten Alltags. Sie spielen jeden Tag zusammen, sie radeln über den Hof, bei Regen gibt es drinnen Kekse und Kakao.
Es ist positiv, dass dieses Problem in einem Kinderbuch aufgegriffen wird.
Durch die Wahl eines Teddys, der ja eigentlich „geschlechtsneutral“ empfunden wird, verschenkt die Autorin jedoch eine Chance.
Denn wenn es für Finn und Eva „nur“ eine Namensänderung ist und ansonsten alles beim Alten bleibt, ist es im echten Leben nicht ganz so einfach. Die Andeutung möglicher Probleme durch Erweiterung auf eine vierte Person, die sich verständnislos, ablehnend verhält, würde die Realität eher treffen.
Denn die Gesellschaft reagiert (noch) nicht so selbstverständlich wie die beiden Freunde von Tilly und auch der / die Betroffene haben das Problem für sich selbst nicht mit einer Namensänderung gelöst.
Also wenn schon ein Problemthema aufgegriffen wird, dann kann man es Vierjährigen – der laut Verlag angegebenen Zielgruppe - auch ein bisschen tiefgründiger vermitteln!
Trotzdem ist es ein empfehlenswertes Buch, da es überhaupt den Mut hat, das Thema aufzugreifen.
Die Zeichnungen erzählen die wenig mit Text kommentierte Geschichte sehr liebevoll und ganz zurückhaltend. Es ist nur das Wesentliche zu sehen, dennoch sind die Bilder ausdrucksstark. Selbst Knopfaugen können traurig aussehen oder lächeln!

Im Klappentext erfährt man, dass die Autorin lesbisch und Tochter einer transsexuellen Frau ist. So hat sie die ganze Komplexität selbst erfahren und die Probleme durchlebt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pli; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 22.11.2016

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