Teddy Tilly

Autor*in
Walton, Jessica
ISBN
978-3-7373-5430-1
Übersetzer*in
Stohner, Anu
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
MacPherson, Dougal
Seitenanzahl
28
Verlag
MeyersDuden
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Teddy Thomas und Finn sind beste Freunde. Eines Tages ist Teddy Thomas traurig. Er möchte nicht mehr Thomas sein, sondern Tilly heißen und ein Bärenmädchen sein.

Beurteilungstext

Heute ist Thomas der Teddy gar nicht gut drauf! Und ihm war nicht nach Spielen zumute. Sonst verbringt er jeden Tag mit Finn zusammen, sie radeln, pflanzen Gemüse und machen Picknick im Baumhaus. Auf Finns Frage, was denn mit ihm los sei, sagt Thomas: „Wenn ich´s dir sage, bist du vielleicht nicht mehr mein Freund“. Es stellt sich heraus, dass Thomas viel lieber ein Teddymädchen sein und Tilly heißen möchte. Zum Glück ist Finn das völlig egal, die Hauptsache ist doch, dass sie Freunde sind. Da können sie doch Freundin Eva anrufen und sie zum Spielen im Park einladen. Die findet es auch nicht komisch, dass Teddy jetzt Tilly heißt. „Super Name“, meint sie. Jetzt muss nur noch Tillys Bauchschleife zur Haarschleife umfunktioniert werden und dann geht’s auf die Schaukel. Und eigentlich geht alles so weiter wie bisher, sie radeln, pflanzen Gemüse und machen Picknick im Baumhaus… nur eben als Finn und Tilly.
Das Bilderbuch thematisiert auf eine lockere Art und Weise das Thema Gender-Orientierung und wie Kinder damit umgehen. Mit größter Selbstverständlichkeit akzeptiert Finn, dass Thomas der Teddy jetzt ein Teddymädchen sein möchte. Das Anliegen der Autorin wird deutlich, dass das Thema „geschlechtsspezifische Entwicklung“ möglichst auch schon bei jüngeren Kindern angesprochen wird, und das gelingt ihr auch. Allerdings, Sätze wie „Ich muss endlich ich selber sein“ und „Tief in meinem Herzen weiß ich schon immer, dass ich ein Teddymädchen bin“ wirken doch recht unkindlich und wären nicht notwendig gewesen.

Ganz nebenbei werden auch noch Rollenklischees angesprochen. Die wilde Eva baut Roboter, liebt überhaupt keine Schleifen im Haar und entspricht so gar nicht dem weit verbreiteten „rosaroten“ Mädchenbild, das von der Werbung penetrant vorgegeben wird. Sehr schöne farbige Kreidezeichnungen illustrieren mit knappen Details auf weißem Hintergrund die jeweiligen Szenen wie Kinderzimmer, Spielplatz, Baumhaus. Mit wenigen Strichen und Punkten versteht es der Künstler, die Mimik der Gesichter von Teddy, Finn und Eva wiederzugeben. Ein gelungenes Bilderbuch zu einem wenig beachteten Thema für jüngere Kinder.

Die Autorin lebt mit einer Partnerin zusammen und ist selbst Tochter einer transsexuellen Mutter.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von msc; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 02.04.2017

Weitere Rezensionen zu Büchern von Walton, Jessica

Walton, Jessica

Teddy Tilly

Weiterlesen
Walton, Jessica

Teddy und Tilly

Weiterlesen
Walton, Jessica

Teddy Tilly

Weiterlesen
Walton, Jessica

Teddy Tilly

Weiterlesen