Tage-b-b-buch eines Überfliegers

Autor*in
Angel, Frauke
ISBN
978-3-86429-577-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
L'Arronge, Lilli
Seitenanzahl
104
Verlag
Tulipan
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Einen Gedankenleser hätte der knapp neunjährige Tomke gerne, damit er sich das lästige Stottern beim Sprechen und damit die zahlreichen Therapien sparen kann. Als er das Mädchen Delia näher kennenlernt, kommt er seinem Wunsch überraschenderweise nah.

Beurteilungstext

Die Lehrerin bezeichnet Tomkes Situation als schwierig, die Mama macht sich große Sorgen und die Oma doktert mit selbst ersonnenen Sprechtrainings an ihm herum. Neue Impulse bringen Delia, seine Klassenkameradin, und die bisher argwöhnisch betrachtete Nachbarsfamilie mit Mutter und Zwillingssöhnen im Teenageralter.
Nein, die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen: Die Nachbarfamilie ist einfach anders und sehr nett, Tomke ist kein hoffnungsloser Fall und eine „Behinderung“ ist oft so groß, wie man sie selbst wahrnimmt und gespiegelt bekommt. Denn eigentlich ist der Protagonist ein Überflieger, nur das richtige Betätigungsfeld muss noch gefunden werden.

All diese Aspekte in Tomkes Leben werden in Tagebuchform thematisiert. Das ist authentisch, berührend und zum Teil brüllend komisch, wenn das „Sorgenkind“ die Intentionen und Gefühle der Familienmitglieder mitunter besser durchschaut und deuten kann, als die Betroffenen selbst. Wunderbar getroffen ist auch die Darstellung des Familienlebens und der Familienrituale, ungeschlagen dabei die Schimpfwörterkasse, deren Inhalt regelmäßig in Restaurantbesuche angelegt wird. Nebenbei lernt man bei der Lektüre noch, welche berühmten Persönlichkeiten auch Stotterer waren.
In Layout und Textgestaltung erinnert das Buch ein wenig an Greg’s Tagebuch mit unterschiedlichen Schrifttypen und -größen und Comicelementen. Das sind aber auch die einzigen Gemeinsamkeiten.
Denn „Tage-b-b-buch eines Überfliegers“ schafft Perspektivwechsel und Identifikationsmöglichkeiten, es fördert Verständnis und versetzt die Schwere des Themas ganz leicht mit einer ordentlichen Portion Humor und einem hoffnungsfrohen Ausblick. So lautet der letzte Tagebucheintrag:

„PS: Mutti (meine) war heute überhaupt nicht sauer. Sie war auch nicht traurig. Sondern ganz gechillt. Ich denke, das Universum liebt uns.“

Mögen die oberflächlichen Ähnlichkeiten mit Greg’s Tagebuch dazu führen, dass dieses Buch zurecht eine große LeserInnenschaft findet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LB13; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 18.09.2023

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