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• Familie
• Kindheit

Teaser

Kindheitserinnerungen der Autorin, in zehn mehr oder weniger thematisch strukturierten Kapiteln lose assoziativ geordnet: “Alpenveilchen und Achselhaare” ist so ein Abschnitt etwa betitelt, “Nasenbluten” oder “Zeit”. Durch diesen traumhaften Bilderreigen bewegt sich die kleine Nadia durch ihre DDR-Kindheit, geprägt von den bäuerlichen Großeltern und dem bespitzelten Alltag im Plattenbau.

Beurteilungstext

Schwierig, die Sache mit der Zielgruppe: Für wen hat Nadia Budde, bisher vor allem durch das mehrfach preisgekrönte und wundervoll verfilmte Bilderbuch "Eins zwei drei Tier" bekannt, diese autobiographischen Skizzen vorgelegt? Die von Verlagsseite avisierten Zwölfjährigen dürften die kunstvoll reduzierten und naiven Illustrationen eher abschrecken ("Das ist ja ein Bilderbuch!"), und für Jüngere ist es von der Thematik her eigentlich kaum zu empfehlen. Sollte es sich also um ein Exemplar der Gattung "Kinderbuch für Erwachsene" handeln? Für etwa vage gleichaltrige, weniger der "Generation Golf" als der zeitgleichen Wendegeneration zugehörige Leser?
Die Antwort lautet: Auch. Für diese Gruppe ist natürlich der popkulturelle Wiedererkennungseffekt größer - etwa im Epilog, in dem die Autorin die beiden Alten aus der "Muppet-Show" das Buch, nun ja, besprechen lässt. Aber es ist sicher nicht vermessen, dem so liebevoll gemachten Buch zu wünschen, dass es auch in der eigentlichen Zielgruppe sensible und neugierige Leser findet: Diese werden dann im Wortsinne bereichert durch die Schilderung einer Kindheit, die so zeitgebunden und universell ist, so einfach und doch so reich - an scharf beobachteten Details wie an allgemeinmenschlichen Beobachtungen (hervorgehoben sei das Kapitel über "Stadttod und Landtod").
Abseits des Massengeschmacks ein weiterer Prachtband der Edition mit dem blauen Band.