Eins zwei drei Tier

Autor*in
Budde, Nadia
ISBN
978-3-87294-827-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Budde, Nadia
Seitenanzahl
16
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Wuppertal
Jahr
2019
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,40 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

EINS ZWEI DREI TIER. So lautet der Titel. Aber da stimmt doch was nicht, muss doch VIER heißen. Muss es nicht, nicht bei Nadja Budde.
Auf neun strapazierfähigen Pappseiten springt immer wieder das Unerwartete ins Auge, Großbuchstaben schmücken die Bilder und erläutern, was gemeint ist, also: GROß MITTEL KLEIN SCHWEIN. Für alles Weitere sorgt das Kind allein, es muss überhaupt nicht lesen können. Oder es liest wie es lesen will.

Beurteilungstext

Drei Schweine stehen glatt, lockig und kraus im Bild und direkt daneben eine Maus, und so reimt es sich auf kraus. Das irritiert das Schwein; denn die Maus gehört in seine Reihe nicht rein, denkt es. Aber genau dieser Gedanke, jemand wüsste, was wo reingehört, wird bei Nadja Budde ad absurdum geführt, was dem Kinderbuch für die Jüngsten ausgesprochen gut tut.
Das gilt auch für die Figuren, jede einzelne eine Persönlichkeit, die keineswegs bilderbuchniedlich daherkommt, sondern die Lesenden wach rüttelt, sie können nicht über die lange Narbe des Hasen hinwegsehen, über die Nasenschramme des Nachbarhasen, über die Hasenbeule neben der Eule.
Auf jeder Seite verstreut Nadja Budde ihre Überraschungsbilder. Niemand würde bei diesem Bilderbuch einschlafen, selbst die Erwachsenen nicht, die ihren Kindern die Bücher zigmal zeigen sollen. Immer wieder gibt es Verrücktes zu entdecken, durchaus auch für sie. Denn Nadja Budde weiß, dass es Erwachsene gibt, die noch nie einen schwarzen Vollbart an einem weißen Ziegengesicht gesehen haben. Und auch für sie malt und schreibt sie ihre Bücher.
Bald schon warten alle Sinne auf das nächste Kuckucksei im Nest; denn in der Menschenreihe Klara, Luzi, Trine fehlt kein neuer Mensch, es kommt eine Biene.
Die Figuren, so ausdrucksstark und präsent, könnten einzeln auf Plakaten zu sehen sein, Sie würden ihre Wirkung nicht verlieren.
Da sitzt die bebrillte Katze, die in die Mäusereihe nicht hineingehört, sitzt stocksteif mit Augen, die bis aufs Äußerste in ihre Augenwinkel gelenkt auf die Mausezunge starren, die ihr von nebenan entgegengestreckt wird. Äußerlich coole Katze, ihren Schwanz geringelt und angespannt nach oben gespreizt. Die Barthaare elektrisiert, Arme eng über ihrer Brust gekreuzt.
Wie unterschiedlich die Figuren auf das Unvorhersehbare reagieren, zeigt der Hase, der einen Ziegenstrick in seiner Pfote hält, während die Ziege in die Luft entschwebt.
So wundervoll können nur Ziegen sich einstellen auf ihr Abheben, hält Beine und Arme locker am Körper, die Hufe ausgestreckt und lässt sich auf das Abenteuer ein, während der Hase, Zähne knirschend, einen weniger entspannten Eindruck macht. Aber noch hält er tapfer ihren Strick.
Das Buch gibt Fragen auf: Was machen Menschen mit den Fischen? Zur Freude des Menschen wird ein Fisch, zähnefletschend zwar, in ein Glas gesperrt. Fische können auch gebraten auf dem Teller serviert werden, zum Essen mit Fischmesser und Gabel.
Äußerst skurril, wie die stattliche Frau Hund ihr Katzenfell um ihren Kragen legt, zur Zierde und zum Wärmen!
Ein Buch für Kinder, die Lust haben zu reden, zu entdecken, zu genießen und vor allem zu Staunen. Ein Buch, das ihrer Fantasie Nahrung gibt und sie ermuntert, alles Unglaubliche für möglich zu halten.
Auch für Kinder, die keine Bücher mögen, ist es geeignet; denn dieses Buch ist stabil gebaut und zum Spielen geeignet, es kann Hut sein, Rampe, Tunnel, Mauer, Grenze oder Steg. Es darf sich schmutzig machen, um genüsslich sauber gewischt zu werden. Alles ist möglich.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von G-KH; Landesstelle: Schleswig-Holstein.
Veröffentlicht am 04.07.2020

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