Stoffel fliegt übers Meer

Autor*in
Mann, Erika
ISBN
978-3-499-21331-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hallgarten, Richard
Seitenanzahl
127
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
1999
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Christoph, genannt Stoffel lebt in den 30er Jahren am Blaubergsee. Seine Familie lebt davon, dass ab und zu jemand die Badeanstalt besucht oder ein Ruderboot ausleiht. Seine beste Freundin ist die Agi aus der “Blauen Gans” . Die finanzielle Not seiner Eltern bringt Stoffel dazu, als blinder Passagier mit einem Zeppelin nach Amerika zu reisen. Dort möchte er seinen reichen Onkel um Hilfe bitten. Dazu muss er einige Abenteuer bestehen.

Beurteilungstext

Eine sehr schöne Geschichte, in einer ausdrucksvollen Sprache erzählt. Dieses Buch ist zugleich ein Stück Zeitgeschichte. Erika Mann beschreibt ihre Protagonisten und deren Lebensumstände sehr ausführlich. Die 30er Jahre werden vor den Augen des Lesers zum Leben erweckt. Für die damalige Zeit und für ein Kinderbuch ist die Geschichte schon sehr sozialkritisch. Der Unterschied zwischen arm und reich wird deutlich. Das Buch erzählt zugleich von kindlichen Freuden und großen Nöten. Es taucht eine Ahnung auf, dass etwas passieren muss. Stoffel spricht davon,dass alle nur warten und dass er möchte, dass mal etwas passiert. Die Art, in der diese Szene beschrieben ist, zeigt dass es um mehr geht, als kindliche Langeweile. Heute wissen wir, wozu Not und Abwarten geführt haben.
Erika Mann hat dieses Buch für ihre Geschwister geschrieben und es ist eindeutig ein Kinderbuch. Die Authentizität der damaligen Lebensumstände ist lediglich der Ausgangspunkt für ein großes Abenteuer. Das Fliegen, damals noch nicht zum Alltag gehörend, hervorragend geeignet, um Phantasien von Abenteuer und Freiheit anzuregen. Zugleich ist die Fahrt in dem Luftschiff nach Amerika ein gutes Symbol, für den Aufbruch in eine neue Zeit.
Stoffel ist der ideale kindliche Held. Er ist intelligent, warmherzig, witzig, mutig und voller Tatendrang. Er ist jemand der handeln möchte. Leser/ Zuhörer können sich gut mit ihm identifizieren und mit ihm bangen. Für die Kinder von Heute ist der Zeppelin immer noch geeignet Träume und Abenteuerlust zu wecken. So sind genug Elemente vorhanden, um das Buch spannend zu finden. Gerade weil die Geschichte sehr ausführlich und konkret beschrieben ist, gibt es jedoch Bereiche die für Kinder unserer Zeit schwer zu verstehen sind. Dieses betrifft bestimmte Ausdrucksweisen, aber auch die Lebensumstände der 30er Jahre. Dieses Buch ist dafür um so mehr geeignet den Kindern diese Zeit nahe zu bringen. Erforderlich ist dazu jedoch das Gespräch mit Erwachsenen, die etwas über diese Zeit erzählen können.
Schön ist auch das Nachwort von Dirk Heißerer. Es gibt mehr Informationen über die Autorin, den Illustrator und die Entstehungszeit des Buches.
Die Zeichnungen von Richard Hallgarten sind kleine stimmige schwarz - weiß Zeichnungen, die wichtige Momente der Geschichte illustrieren.
Die Freundschaft zwischen Agi und Stoffel wird besonders schön und bedeutend dargestellt. Im Nachwort wird deutlich, wie wichtig für die Autorin die Freundschaft zu R. Hallgarten war und wie sehr sie sich bemüht hat ihm zu helfen.
In der Geschichte werden Personen, die sozial und moralisch orientiert handeln, den oberflächlichen Menschen gegenüber gestellt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Cl-N.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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