Spannende Pferdegeschichten

Autor*in
Müller, Karin
ISBN
978-3-401-71960-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gerigk, Julia
Seitenanzahl
43
Verlag
Arena
Gattung
Erstlesebuch
Ort
Würzburg
Reihe
Der Bücherbär
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
9,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Erstlesebuch, das durch seine farbigen Silben und passende Illustrationen, den Einstieg ins Lesen und das Leseverständnis erleichtert und durch Verständnisfragen und Rätsel die Freude am Lesen erhalten will. Aufgrund einzelner inhaltlicher Aspekte (Verhalten einzelner Charaktere, Umgang mit Diversität) und der Wortwahl erscheint es jedoch nur bedingt geeignet.

Beurteilungstext

Das Inhaltsverzeichnis offenbahrt, dass dieses Erstlesebuch vier kurze Geschichten enthält. Die Titel der Kapitel wecken teilweise Neugier und passen auch inhaltlich, z.B. „Bella ist weg“, teilweise kann man sich unter den Titeln aber auch nichts vorstellen z.B. “Ollis Welt”.

Zu Beginn des Buches werden die Eltern vom Bücherbär adressiert. Es wird darauf verwiesen, dass das wichtigste beim Lesen lernen der Spaß daran ist. Das selbstständige Erkennen und Lesen von Buchstaben und Wörtern komme dann ganz von allein. Sicherlich ist es sinnvoll, die Eltern von Leseanfänger_innen an dieser Stelle darin zu bestärken, trotz des möglichen Drucks der durch Vergleiche mit anderen Kindern besteht, das Kind auf seinem individuellen Weg des Lesenlernens zu begleiten und dabei immer wieder auf due Freude daran zu setzen.

Ab dem Inhaltsverzeichnis sind die verschiedenen Sprechsilben der Wörter in diesem Erstlesebuch in dunkel- und hellblau gestaltet. Das erleichtert den Anfängerinnen die ersten Leseversuche. Zudem sind die Wörter sehr groß und oftmals auf weißem Untergrund gedruckt, sodass es leicht fällt, sich zu fokussieren.

Zur Vorentlastung werden nach dem Inhaltsverzeichnis die Charaktere, auch die Pferde, mit einem Bild vorgestellt. Außerdem werden die schwierigen Wörter im Text bereits mit einem Bild erklärt.

Die gewählten Illustrationen sind sehr passend gewählt und leisten somit einen großen Beitrag zum Leseverständnis. Außerdem sind diese sehr einfach, also ohne viele Details, gestaltet und es werden immer wieder die gleichen Farben verwendet.

Am Ende jeden Kapitels findet sich eine Verständnisfrage. Leider ist diese überwiegend einfach unter die jeweilige Geschichte gesetzt worden, sodass man manchmal einfach darüber hinwegliest. Hier wäre es schön gewesen, hätte man die Frage klar von der Geschichte abgesetzt. Die Gestaltung einer immer gleich aussehenden Seite für alle vier Kapitel wäre hier schön gewesen. Gelungen ist, dass die Fragen zu den Kapiteln immer eine anderes Leseverständnis erfordern: mal ein globales, mal ein selektives und mal ein detailliertes. Es wird zum einen nach dem nicht genannten Ausgang der Geschichte, nach einer Information im Text, nach einer Wortbedeutung und einem abzuleitenden Unterschied zwischen Charakteren gefragt.

Die Rätsel am Ende jeder Geschichte schulen die Konzentration und erfordern ebenfalls immer eine unterschiedliche Herangehensweise. Leider sind diese illustratorisch nicht immer passend gestaltet. Das ist nicht weiter schlimm, aber es stellt sich schon die Frage, warum die Pferde bei einem Ausritt am Strand gezeigt werden, obwohl im Text unmittelbar vorher die Rede vom Ausritt am See war.

Inhaltlich sind die Geschichten nicht so spannend wie der Titel des Erstlesebuchs es prognostiziert. Auch einzelne inhaltliche Ideen erscheinen nicht kindgerecht und passend. Wieso reagiert der Stallhelfer so empathielos auf die besorgte Sophie? Wieso interessieren sich Sophies Eltern nicht für ihre Sorgen? Warum ist Edda bei schlechtem Wetter letztendlich allein im gefährlichem Hochland unterwegs? Wieso werden Elfen erfunden, die Sophie sicher zurück zu ihrem Opa bringen? Und warum applaudieren alle am meisten für den behinderten Tim und sein beeinträchtigtes Therapiepferd Olli? Es wirkt so, als würde hier zwanghaft Diversität ins Buch gebracht ohne darüber nachzudenken.

Sprachlich ist des Weiteren noch festzuhalten, dass manche der gewählten Wörter für ein Erstlesebuch ungeeignet erscheinen, z.B. „Mirabellen“, „Lauer“, „Stare“, „Blöken“, „töltet“, „stichelt“.

Insgesamt also ein Erstlesebuch, dass aufgrund der Gestaltung der Silben und der Verständnisfragen und Rätsel einen Einstieg ins erste eigene Lesen ermöglicht, auf der anderen Seite aber wegen der inhaltlichen Unstimmigkeiten und der Wortwahl nur bedingt geeignet ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 175; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 17.04.2023

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