Sonst bist du dran
- Autor*in
- Welsh, Renate
- ISBN
- 978-3-401-02736-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Tust, Dorothea
- Seitenanzahl
- 128
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 5,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein Junge beobachtet, wie Kinder aus seiner Klasse einen ungeliebten Mitschüler auf übelste Weise moppen. Er weiß, wie er reagieren müsste, ist aber unfähig, seinem Klassenkameraden zu helfen, wird schließlich nicht nur Mitwisser, sondern gegenüber dem gleichen Kind in der Gruppe ebenfalls gewalttätig. Auf besondere Weise spricht die Klassenlehrerin das Thema Gewalt an und eine Veränderung bahnt sich an. Durch Unterstützung der Eltern wird auch die Hauptperson fähig, den Konflikt zu lösen.
Beurteilungstext
Gewalt unter Mitschülern kommt immer öfter vor. Meistens wird das Moppen eines Einzelnen in der Schule von den Lehrkräften erst bemerkt, wenn sich betroffene Eltern einschalten. Mit Bestrafung der Schuldigen allein ist es nicht getan. Dieses Buch zeigt auf, wie schnell ein einzelnes Kind, das dazu noch gar nicht zu Gewalt neigt, in den Bannkreis einer Gruppe hineingezogen wird, mitmacht, um nicht selbst zum Opfer zu werden und schließlich voller Wut auch selbst ganz perfide Gewalt anwendet. Dieser Werdegang ist sehr einfühlsam geschildert. In den festgehaltenen Gedankengängen des Kindes, in der Beschreibung seines Gefühlszustandes zeigt die Autorin, wie gut sie sich in ein Kind dieses Alters hineinversetzen kann. Die Eltern von Michael, der Hauptperson des Buches, zeigen ihre Bestürzung, machen aber sogleich deutlich, dass sie ihren Sohn trotz alledem lieb haben. Vor allem die Mutter zeigt ihrem Sohn Möglichkeiten auf, aus der Sache wieder herauszukommen und versucht auch, die Verhaltensweisen der anderen Kinder zu erklären, ohne je moralisierend zu wirken. Solche Eltern möchte man jedem Kind wünschen. Auch die von den Schülern geschätzte Lehrerin hat in diesem Buch eine sehr sympathische Rolle, in dem sie auf die Veränderungen im Klassenklima eingeht, Gewalt zum Thema macht, ohne auch nur ein einziges Kind zu beschämen. So wird gegen Ende des Buches deutlich, dass sich die Konflikte lösen werden, ohne dass alles zu harmonisch und dadurch unglaubhaft endet. Selbstverständlich kann das Buch von Kindern in diesem Alter alleine gelesen werden. Empfehlenswert wäre es, in einer Gruppe zu lesen, um über einzelne Passagen miteinander nachdenken und diskutieren zu können. Da der Text recht groß geschrieben und in viele Abschnitte gegliedert ist, lässt er sich auch von weniger geübten Lesern bewältigen. Kleine Zeichnungen im Text lockern zusätzlich die Textseiten auf.