So weit , so gut

Autor*in
Gréban, Quentin
ISBN
978-3-480-22403-6
Übersetzer*in
Frankholz, Sabine
Ori. Sprache
Belgisch
Illustrator*in
Greban, Quentin
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Esslingen
Jahr
2008
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine Kettengeschichte, die hoch und zurückläuft: Orange, Schmetterling, Maus, Esel, Kamele, Basar ... Wer hat Schuld? Die Kette läuft vom Sultan aus zurück. Alle werden nach und nach verhaftet, kennen aber einen Auslöser ihrer Handlung. Und da die Orange an Allem Schuld ist, muss sie die Strafe des Sultans tragen.

Beurteilungstext

Eine tolle Idee, eine scharf abgegrenzte Schablone vor ein Aquarell zusetzen, das vor allem den bewegten Himmel zeigt. Dieser Gegensatz ist ganz vorn (und ganz hinten) auf den Innenseiten des Buchdeckels zu finden und zu bestaunen.

Die Geschichte erzählt von Ähnlichem und mehr: Die Orange fällt, der Schmetterling verliert den Halt und fliegt davon. "Jetzt denkst du: ‚So weit, so gut.'" Dieser Satz wird ähnlich ab nun öfter fallen, ergänzt mit "Ja, aber warte, bis du auch den Rest der Geschichte gehört hast."
Die Kette ist angezündet und breitet sich linear aus wie die Dominosteine bei einer Veranstaltung. Hier allerdings läuft die Geschichte hoch und auch wieder bergab zurück zum Ausgangspunkt. Kurz erzählt: Orange fällt, Schmetterling fliegt und kitzelt die Nase der Maus. Diese niest, sodass sich der beladene Esel erschreckt und mit dem Händler auf dem Rücken mitten hinein in eine Kamel-Karawane rast. Die wiederum prescht mitten hinein in den Basar und die Waren fliegen nur so auseinander: Die Gewürze haben sich gemischt, die Teppiche sind zerfetzt, die Pantoffel-Paare müssen mühsam wieder gefunden werden, das Obst ist zum Teil zermatscht. Die Händler wollen verständlicherweise Ersatz vom Verursacher und ziehen vor den Sultan. Er möge Gerechtigkeit sprechen, was er auch - Stück um Stück - macht.

Süß, wie die vom Schmetterling geweckte Maus in ihrem Kaftan und ihren knallroten Pantoffeln, mit einem Fes zwischen den Ohren niesend vor der hohen blauen Wand auf den Fliesen auf zwei Beinen entlang läuft. Gréban zeichnet links im Text die Tat, rechts die Folge eben dieser, indem er, wann immer es geht, die Aquarell-Technik nutzt, ohne dass er auf Einzelheiten verzichten muss. Da eignet sich schon der große Turban des Kaufmanns, aber auch die verschiedenen Brauntöne der Kamel-Karawane. Witzigerweise tragen auch hier einige (später alle) den roten Fes, den Atatürk aus dem türkischen Bereich verbannte. Hier aber dient er eher der örtlichen Zuordnung als einem politischen Standpunkt, so wie es der Krummsäbel der Wachen tut.

Wunderbare Bilder entwirft Gréban: Als Unschuld persönlich die Maus auf dem spiegelnden Silbertablett für den Chai, den unentbehrlichen Tee für alle Lebenslagen. Die etwas beschränkte Leibgarde des Sultans, der ebensolche Sultan, auch wenn er weise sprach. Bestraft wird daher auch der Auslöser. Wie? Wer?
Schauen und Lesen.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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