Kleine Leute, große Pläne

Autor*in
Gréban, Quentin
ISBN
978-3-7616-3338-0
Übersetzer*in
Riese, Johanna
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Greban, Quentin
Seitenanzahl
32
Verlag
Bachem
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Köln
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die Lehrerin fragt die Kinder in ihrer Klasse, was sie später einmal werden möchten: Natalie wird Ärztin. Anton Polizist und Paul Lokomotivführer. Doch was möchte Julia später sein? Nach langer Überlegung hat sie eine überraschende Antwort.

Beurteilungstext

"Was möchtest Du später einmal werden?" ist eine beliebte Frage von Erwachsenen an Kinder, so als hätten Kinder eine wirkliche Vorstellung ihres zukünftigen Berufes. Geht es da nicht vielmehr um die Frage, was es am liebsten macht?
Daran knüpft der belgische Kinderbuchautor und Illustrator mit seinem Bilderbuch "Kleine Leute, große Pläne" an - ein Kinderbuch, das für Kinder ab 3 Jahre geeignet ist. Quentin Gréban ist in den letzten Jahren mit seinem fulminanten, cineastischen Illustrationsstil vom Geheimtipp in Deutschland zu einem bekannteren Kinderbuchautor geworden, zumindest spätestens seit seinem Bilderbuch "Mama" zusammen mit Hélène Delforge. Seine Handschrift im Bild als auch seinen leicht ironischen Ton im Erzählstil erkennt man sofort. So ist es auch bei "Kleine Leute, große Pläne".
Gleich werden die Kinder ohne Vorgeschichte in die Erzählung hineingeworfen. Es ist eine Art Schule, die Lehrerin fragt ihre Schüler nach ihren Zukunftsplänen: Natalie wird Ärztin. Anton Polizist und Paul Lokomotivführer. Doch was möchte Julia später sein? Nach langer Überlegung hat sie eine überraschende Antwort.
Die Geschichte ist auf zwei Ebenen spannend. Für die jungen Leser knüpft Gréban an ihren Vorstellungen für zukünftige Berufe an. Beliebte, handfeste Berufe wie Polizist oder Ärztin, mal Überraschendes wie Eisverkäuferin. Gréban lässt seine Figuren aus ihren Stärken den Berufswunsch ablesen. Hier ist er mal witzig, da mal überraschend, dort modern, da klassisch. Querbeet ist alles dabei. Die jungen Leser werden auch dann spontan beim Betrachten erzählen, was sie gerne später werden möchten oder was sie jetzt gut können.
Auf der zweiten, der Erwachsenen- Ebene ist Gréban ironisch: in dem überraschenden Ende. Wie ein Spiegel zeigt er den Erwachsenen den Sinn dieser Frage auf, die ja von der Vorstellung der Kinder völlig losgelöst ist.
Mehr als die Geschichte machen die famosen Bilder das Bilderbuch zu einem Hingucker. Ganz in seinem typischen Stil hat er sie aufgebaut: das virtuose Spiel aus Perspektive, Farben und Bildelementen. Natürlich verortet er die Figuren, die übrigens alle Hunde sind, in einer amerikanischen Metropole, die im Gegensatz zu seinem Bilderbuch "Wenn ich groß bin, werde ich Feuerwehrmann" nicht näher bezeichnet ist. Auch die Zeit scheint etwa in den 1950-er, 1960-er Jahre zu spielen - erkennbar an den Autoformen. Hier und da kommen Fans von Gréban so manche Figur bekannt vor. Doch das Großartige ist das Cineastische. Drama, Spannung und Auflösung baut er mit typischen Bildelementen aus dem Kino auf (hier vor allem die Beleuchtung der Szenerie), aus dem Gegensatz niedlich in der Gegenwart zu Gewaltig in der Zukunft. Denn es sind große Pläne, die die Kinder haben.
Vor allem die verschiedenen Perspektiven mit unscharfem Vordergrund, nah herangezoomtem Bereich, Draufsicht sind einfach überwältigend. Da steckt viel tradierte Bildsprache in neuem Kontext drin, viel Energie und eine ganze Menge Geschichten!
Quentin Gréban zeigt in seinem überwältigenden Bilderbuch "Kleine Leute, große Pläne", wie die Stärke ein Kind im ganzen Leben beflügelt. Sie mag nicht historisch oder groß sein, nein, auch die Kleinere kann Lebenskraft geben. Im übrigen sind Zukunftsvorstellungen für Kinder immer ein Motivationsschub, eine Beflügelung, die sie für später ruhig bewahren können. Aber vor allem mit den grandiosen Bildern überzeugt Gréban mit seinem Bilderbuch sofort. Sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 02.08.2020

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