Sieben Tage MO

Autor*in
Scherz, Oliver
ISBN
978-3-7456-0461-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Wawrczeck , Jens
Umfang
166  Minuten
Verlag
Silberfisch
Gattung
Audio
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Alters­empfehlung
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreFreizeitlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Einen behinderten Bruder zu haben ist nicht immer einfach, auch wenn er so unbekümmert und lustig wie Mo ist.

Beurteilungstext

Mo ist der Zwillingsbruder von Karl und er hat eine geistige Behinderung. Wie der Titel „Sieben Tage MO“ schon ankündigt, ist Karl permanent für seinen Bruder zuständig. So fühlt es sich für den Zwölfjährigen zuweilen an. Zum einen liebt er seinen Bruder innig, der ihn mit seiner ungestümen und kindlich offenen Art immer wieder zum Lachen bringt. Doch zunehmend mehren sich die Situationen, in denen ihm sein Bruder peinlich oder lästig wird bzw. er sich überfordert fühlt.
Als dann auch noch ein Mädchen auftaucht, das sich für Karl interessiert, wird es für Karl immer anstrengender sich zu kümmern und alle seine Nachmittage mit Mo zu verbringen. Er möchte auch mal unabhängig sein und Zeit für sich alleine haben oder nur mit seinen Freunden fußballspielen.
Jens Wawrczeck liest dieses Hörbuch gekonnt. Wunderbar lässt er die einzelnen Charaktere entstehen und verleiht ihnen eine unverwechselbare Stimme. Streitereien zwischen den beiden Brüdern werden so emotionsgeladen vermittelt, dass man sich sehr gut in Karls Enttäuschung oder Mos Wut hineinversetzen kann. Aus Karls Perspektive erzählt Herr Wawrczeck die Geschichte und bietet dadurch eine sehr intensive Identifikation mit dem Jungen, der zwischen Eifersucht, Scham und zugleich inniger Liebe zu dem behinderten Bruder schwankt.
Ein sehr berührendes Hörbuch, das vor allem für Kinder, die sich in einer ähnlichen Geschwistersituation befinden, eine große Entlastung bieten kann. Geheime Wünsche, dass der Bruder einfach nicht mehr da wäre, dürfen ausgesprochen werden und stoßen sogar auf Verständnis. Zugleich wird auch Nähe, Freude und Liebe zu dem behinderten Bruder in sehr einfühlsame und glaubwürdige Weise dargestellt.
Das Buch eignet sich gut als Klassenlektüre, da es sehr realitätsnah den Familienalltag darstellt und zum Austausch einlädt.
Etwas unrealistisch erscheint allerdings die nachmittägliche Situation, da Förderschulen als Ganztagsschule geführt werden und Mo somit erst viel später Nachhause käme.
Sehr ansprechend ist die Covergestaltung. Mo, durch seine Brille erkennbar, lehnt sich an seinen Bruder und hat einen Arm um seine Schulter gelegt. Hier sieht man auf einen Blick die Nähe, aber auch die Verzweiflung, die im Buch thematisiert werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von 9; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 20.11.2023

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