Sie nannten sie Wolfskinder

Autor*in
Keyserlingk, von
ISBN
978-3-551-35993-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2011
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
7,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im 2. Weltkrieg verloren viele Kinder ihre Eltern. So geht es auch Ambromow und Ismael, die sich auf den Weg nach Westen machen, in der Hoffnung, vielleicht Verwandte oder ein neues Zuhause zu finden. Bald treffen sie andere Kinder, die in der gleichen Situation sind. Das “Wolfsrudel” umfasst sechs, später sogar acht Kinder aus unterschiedlichen Ländern mit verschiedenen Sprachen und Fähigkeiten. Sie wandern von Minsk bis zum Donaudelta.

Beurteilungstext

“Sie nannten sie Wolfskinder” von Linde von Keyserlingk ist neu als Taschenbuch bei Carlsen erschienen. Als gebundenes Buch kam es im Herder Verlag 2008 heraus.
Die historische Erzählung ist gut zur Veranschaulichung der besonderen Nöte von Kindern nach dem 2. Weltkrieg geeignet. Der Autorin gelingt es, den Leser in die Handlung einzubeziehen, ihm das Gefühl zu vermitteln, er sei ein Teil dieser ums Überleben kämpfenden Gruppe. Jedes Kind kann etwas Besonderes, hat zuhause auf dem Hof schon geholfen oder weiß über Kräuter Bescheid, kann Feuer machen oder eine Ziege melken. Diese Kinder zeigen, welche Fähigkeiten wichtig sind zum Überleben in der Natur. Sie genießen aber in einer schneereichen Zeit auch das Hören von Geschichten, die eines der Mädchen erzählt. Ambronow ist als Ältester ihr Anführer; er trifft wichtige Entscheidungen.
Die Autorin arbeitete als Therapeutin mit “Wolfskindern”, deshalb ist es ihr wohl auch so einzigartig gelungen, dieses Leben zu schildern. Zum Glück treffen die Kinder oft auf Erwachsene, die ihnen wohlgesonnen sind und ihnen, trotz eigener Not, für kurze Zeit weiterhelfen. In der Nachkriegszeit kann es sich eine Familie auch bei gutem Willen nicht leisten, sechs oder acht Kinder zusätzlich aufzunehmen.
Wegen der eindrucksvollen Schilderung der Lebensumstände dieser Kinder ist dieses Buch für den Geschichtsunterricht wertvoll. Die Erzählung in den Unterricht einzubeziehen, ist durch die Taschenbuchausgabe einfacher geworden.
Wie die Gruppe trotz unterschiedlicher Sprachen und Religionen verständnisvoll miteinander umgeht, wie die Kinder ihre erstaunlichen Fähigkeiten einbringen, um ihr Überleben zu sichern, ist etwas Besonderes - ein Beispiel für den heutigen Umgang mit Migranten.
Der Fortsetzungsband “Wie die Wolfskinder gerettet wurden” ist noch nicht als Taschenbuch erschienen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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