Scott, Amundsen und der Preis des Ruhms

Autor*in
Venske, Andreas
ISBN
978-3-401-06539-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Fredrich, Volker
Seitenanzahl
138
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2011
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die bekannte Geschichte von Scott und Amundsen und ihrem Wettlauf zum Südpol erzählt der fast blinde Zeitzeuge Thomas Crain, der die Expeditionen von Scott als “Mädchen für alles” miterlebte. Auf den Sachinformationsseiten gibt es viel interessantes Hintergrundswissen.

Beurteilungstext

Der Ire Crain läuft mit 15 Jahren seinem prügelnden Vater davon und heuert auf einem englischen Schiff an. Auf einer seiner Fahrten wechselt er auf das Schiff von Scott und begleitet diesen zur ersten Expedition in die Antarktis. Alles scheint schlecht geplant. Das Schiff friert fest, die Polarnacht hält die Männer am Lagerplatz fest. Erst vier Monate später kommen die Männer bis zum 82. Breitengrad. Glück hilft ihnen, den Rückweg zu finden, Ehrgeiz geht Scott über Sicherheit. Zwei Jahre später sind die Überlebenden zu Hause.
Seine Gier nach gesellschaftlicher Anerkennung hat Scott aber nicht gestillt. 1910 macht er sich ein zweites Mal auf den Weg, aber auch die zweite Reise ist schlecht vorbereitet und Scott baut auf Glück, Improvisation und Zufälligkeiten.
Ganz anders geht Amundsen die Expedition an. Zwei Jahre lernt er bei den Eskimos, will er doch zunächst den Nordpol erreichen. Er wechselt das Ziel, als Peary und Cook behaupteten, bereits dagewesen zu sein. Gut vorbereitet erreicht er weit vor Scott das Ziel und markiert den Südpol. Maßlos enttäuscht erreicht auch Scott das Ziel nach 1500 m Fußmarsch, 24 km pro Tag werden zunächst zurückgelegt. Bis zu -50 Grad, Gletscherspalten, ein Gebirge mit 5000 m hohen Bergen, Schneeblindheit, Erfrierungen, Skorbut und Stürme erschwerten den Marsch. Seine Enttäuschung und die schlechte Planung lassen ihn und seine vier Begleiter schließlich sterben. Der Tod machte ihn zum Helden, lebend wäre er ein Verlierer gewesen. Amundsen blieb deshalb der große Triumph verwehrt. Er flog 1926 mit dem Zeppelin über den Nordpol.
Die Geschichte von Scott und Amundsen ist immer wieder interessant zu lesen. Wagemut, ein eiserner Wille und ein großer Egoismus prägten die Expeditionsführer.
In den Sachkapiteln erfährt der Leser über die historische Zeit, die Pole, die Finanzierung einer Expedition und eine kritische Einordnung des Tagebuchs von Scott. Einige Details beeindrucken: Die Eisdecke zum Beispiel ist am Nordpol maximal 4 m dick, in der Antarktis ist sie bis zu 4 km stark. Wegmarkierungen aus getrockneten Fischen haben einen doppelten Vorteil.
Bebildert ist das Buch mit Fotos, kleinen Illustrationen, Vignetten und zwei historischen Karten.
Das Glossar ist einfach und informativ. Es gibt ein Personenregister, eine Leseliste und zwei Inhaltsverzeichnisse, eins für den Erzählteil und eins für den Sachteil.
Eine lohnenswerte Lektüre.

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Diese Rezension wurde verfasst von fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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