Schmerzverliebt

Autor*in
Dunker, Kristina
ISBN
978-3-407-80911-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
211
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Pia verletzt sich selbst durch Einritzen ihrer Haut. Sebastian ist viel zu dick. Durch ihre Liebe zueinander gelingt es den beiden 16-jährigen Außenseitern ihr Problem aufzubrechen.

Beurteilungstext

Kristina Dunker spricht ein Problemfeld an, über das bislang wenig geschrieben wurde: Jugendliche, die sich mit einer Rasierklinge verletzen oder die Spitze eines Reißbrettstiftes in die Fingerkuppe treiben, um Schmerzen zu empfinden. Die 16-jährige Pia wird in ihrer Familie “Püppi” genannt und sie weiß, “was ich mache ist krank, aber es erleichtert ungemein... Ich tue Dinge, die ich nicht tun will. Das hasse ich an mir!” Pia würde so gern jemandem von ihrem Problem erzählen. Erst durch die Begegnung mit Sebastian, der allgemein “Fleischwurst” genannt wird, schafft sie es, über ihre Schwierigkeiten zu reden. Eine zarte Liebesgeschichte entwickelt sich, beide Personen öffnen sich und geben sich so Stärkung und Halt.
Eine Frage bleibt: Warum zieht Pia Sebastian in einer Schulpause hinter die Sporthalle, um dort den ersten sexuellen Kontakt mit ihm zu haben? Der Ort, die knappe Zeit und die abstossende Umgebung erscheinen mir sehr unpassend und irgendwie aufgesetzt.
Ansonsten ist das Buch hervorragend zu lesen und vermittelt Außenstehenden, warum es Menschen gibt, die sich Schmerzen zufügen. Heranwachsende, die scheinbar in einer geborgenen Familie aufwachsen, verhalten sich so befremdend. Pias Geschichte hilft zu verstehen und macht Mut, aus dieser Krise heraus zu kommen. Scheinbar aussichtslose Situationen können sich verändern. Ganz behutsam führt uns die Autorin in die Welt eines adipösen Kindes und einer schmerzverliebten Person, der Spannungsbogen wächst langsam aber stetig, so dass man sich dem Geschehen nicht entziehen kann. Als Pia sich mit der Gabel ins Handgelenk sticht, wird auch die Familie wach und Pia denkt: Jetzt müssen sie mich wahrnehmen.
Das offene Ende hinterlässt einen positiven Ausblick. Dem Leser bleibt die Hoffnung, dass Pia und Sebastian durch ihre Liebe gestärkt sind, denn: Alles was sie bislang zusammen erlebt haben, war schön.
Einen besonderen Reiz erhält das Buch durch die wechselnde Erzählperspektive, in einem Kapitel berichtet Pia und im anderen teilt Sebastian die Dinge aus seiner Sicht mit.

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Diese Rezension wurde verfasst von bl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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