Vorhang auf für Flip

Autor*in
Dunker, Kristina
ISBN
978-3-8369-5689-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Völk, Julie
Seitenanzahl
132
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hildesheim
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Auf der Reise im Korb ihrer Puppenmutter, der Puppenspielerin, reisen neun handgefertigte Puppen zu einer Aufführung an eine Grundschule. Leider geht es der Puppenspielerin gar nicht gut. Wenn sie das Puppenspiel absagt, kann sie kein Geld verdienen! Da übernehmen die Puppen das Spiel. Ihre Texte haben sie fleißig gelernt und führen den Auftritt durch einige Pannen selbständig zu einem glücklichen Ende.

Beurteilungstext

Mit ihrem kleinen selbst gebauten Theater zieht die junge Puppenspielerin durch Schulen und Kindergärten. Ihre Puppen näht sie selbst. Gerade sind das kleine Krokodil Zähnchen und der Kasper Flip mit seinen bunten Stehhaaren fertig geworden. Gut dass die Großmutter als allererste und älteste Puppe sich um die Kleinen kümmert. Um Flip, der sehr anstrengend ist, muss sich zusätzlich die Gans kümmern. Es gibt noch den Kater, den Wolf, den König, die Prinzessin und die Räuberin Romy. Die Puppenspieler hat ein zärtliches Verhältnis zu ihren Puppen. Wie schön, wenn sie z.B. zur Nacht hin noch einmal mit der Zeigefingerspitze Zähnchens Nasenwurzel strubbelt! Bevor sie abends einschlafen, reden und spielen die Puppen miteinander. Wenn sie zu sehr herum albern, werden sie von der Großmutter manchmal zur Ordnung gerufen. Oft üben sie auch gemeinsam ihre Sätze für den geplanten nächsten Auftritt. Zähnchen und Flip fiebern ihrer ersten Vorstellung etwas nervös entgegen. Dann ist es soweit. In einem großen Korb gelangen die Puppen mit der Straßenbahn zu einer Grundschule. Leider geht es der Puppenspielerin gar nicht gut. Bisher hatte sie ihr Unwohlsein verdrängt. In der Schule angekommen, ist sie zum Puppenspiel nicht mehr in der Lage. Aber sie braucht doch das Geld! Zum Glück kennen die Puppen ihre Text. Entschlossen legen sie gemeinsam ohne ihre Puppenspielerin los. Durch allerlei Pannen hindurch begeistern sie ihr junges Publikum. Als beim Schlussapplaus die Puppenspielerin noch dazu kommt und zeigt, dass es ihr besser geht, ist die Welt wieder in Ordnung. – Die Handlung bleibt abseits vom hektischen Trend anderer Geschichten verblüffend unspektakulär. Vor den Augen der Leser und Leserinnen entsteht eine sehr warmherzige Geschichte. In der Obhut ihrer Puppenspielerin sind die Puppen geborgen und selbst die kleine Romy, die als Räuberin immer wieder etwas stiehlt, was sie dann zurückgeben muss, ist wie all die anderen ein liebenswerter Charakter. Beim Lesen entsteht ein inneres Bild von Kindheit, wie wir es manchmal fast verloren glauben. Das macht das Buch so besonders und empfehlenswert. Julie Völk illustriert die Figuren und die Handlung mit bezaubernden, ausdrucksstarken Buntstiftzeichnungen, die Kinder zum Nachmalen ermuntern. Die Puppenspielerin sowie andere Details aus der Menschenwelt sind lediglich umrissartig in Orange skizziert. Durch diese schöne Idee sind die Menschen- und die Puppenwelt einerseits voneinander getrennt, andererseits eng miteinander verschränkt. Die Puppenspielerin –in Teilen des Buches die Ich-Erzählerin – bietet, so wie Eltern von kleinen Kindern – im Hintergrund einen schützenden Raum, in dem „ihre Kleinen“ geborgen sind und sich ausprobieren können.

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Diese Rezension wurde verfasst von 34; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 07.03.2020

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