Ritter und Burgen

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Teaser

Das Sachbilderbuch über Ritter und Burgen ist eines von vier Büchern aus der neuen Sachbuchreihe mit der beliebten Fernseh-Maus. In bewährter Maus-Manier ausgehend von interessanten Fragen zum Rittertum und zum Burgenbau, finden wissbegierige Kinder Erklärungen, die mit zahlreichen Illustrationen versehen sind.

Beurteilungstext

“Frag doch mal ... die Maus!”, erweist sich als spannendes Sachbilderbuch mit vielen (genau 23) Frage-Kapiteln, die jeweils auf einer Doppelseite mit einfachen Texten, vielen Bildern, z.T. auch mit Fotos und Aufdeckfolien anschaulich und für Kinder auf kurzweilige Art informativ beantwortet werden. Eine schöne Idee ist es auch, einige im Text farblich hervorgehobene Begriffe im Anhang (“Mauslexikon” ) zu erklären. Ebenso praktisch ist das Register zum schnellen Nachschlagen und Auffinden von bestimmten Begriffen in den einzelnen Kapiteln. Die Texte sind ansprechend formuliert, lassen sich gut vorlesen, teilweise werden die Leser und Zuhörer direkt einbezogen (“wie ihr ja schon wisst”, S. 6). Manche Erklärungen sind allerdings zu stark vereinfacht: Das Mittelalter wird allgemein als eine Epoche zwischen der Antike und der Neuzeit verstanden, im vorliegenden Fall daraus eine Ableitung vom “mittelmäßigen Latein” (S. 5) zu konstruieren, das spätere (humanistische) Wissenschaftler ihren vormaligen Kollegen unterstellten, ist in der Tat verblüffend. Viel interessanter sind für die Kinder Texte, die Antwort geben auf Fragen nach dem Ritter-Alltag (“Wie kam ein Ritter in die Rüstung?” S. 38) oder Vergleiche mit heutigen Lebens- und Essgewohnheiten (z.B. “Was machten die Ritter im Winter?” S. 46, “Kannten die Ritter schon Spagetti mit Tomatensoße?”, S. 30) oder gar Entsorgungsprobleme (“Hatten die Ritter Klopapier?”, S. 32). Neben diesen mehr oder weniger amüsanten Fragestellungen tauchen auch solche auf, die fast philosophisch anmuten: “Zogen die Ritter gerne in den Krieg?”, S. 40. Manfred Mai weiß auch hier zu antworten, in einer Art, die Kinder verstehen und akzeptieren können. Bei der letzten Frage “Gibt es heute eigentlich noch Ritter?” geht es darum, Bezüge herzustellen von der Ritterzeit zu unserer heutigen Zeit. Da es zahlreiche Ausdrücke in unserer Sprache gibt, die in jener Zeit entstanden, ist es schade, dass auch dieses Kapitel auf einer Doppelseite abgeschlossen wird. Alles in allem ein Buch, das kleine Ritterfans mit Sicherheit zu einem Lieblingsbuch erklären werden.