Ritter und Burgen

Autor*in
Mai, Manfred
ISBN
978-3-570-13145-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kock, Hauke
Seitenanzahl
56
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In 23 doppelseitigen Kapiteln werden viele Aspekte des Ritterlebens den Kindern vermittelt. Dies beginnt bei dem Begriff “Ritter”, der zeitlichen Eindordnung des Rittertums und endet mit der Frage, ob es heute noch Ritter gibt. Ein Mauslexikon und ein Register schließen den Band ab. Beigegeben ist eine großformatige Karte mit einem Verzeichnis bekannter Burgen in Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Beurteilungstext

Ein Buch über Ritter ganz wie Kinder es mögen. Dazu verhelfen nicht nur die kindgerechten Zeichnungen oder Darstellungen, sondern viel mehr, dass hier sehr interessante Kinderfragen beantwortet werden, an die man als Erwachsener gar nicht denkt; so wird beispielsweise nach der Beschäftigung der Ritter im Winter gefragt, oder ob sie gerne in den Krieg zogen, wie die Nahrungmittel frisch blieben oder ob sie Spagetti mit Tomatensoße kannten. Solche Fragen aufgreifend erzählt Manfred Mai mit schlichten Worten und daher sehr gut verständlich vom (harten) Leben der Ritter und der Menschen, die in oder bei einer Burg lebten, und vermittelt so allein schon ein sehr lebendiges und anschauliches Bild dieser Zeit und Gesellschaftsschicht. Dabei sind (fast) alle Informationen ohne Fehl und Tadel. Ein harscher Fehler ist allerdings die Erklärung zum Begriff “Mittelalter” (S. 5): Gelehrte lange nach dieser Zeit hätten diesen Begriff geprägt, weil sie “fanden, dass die Wissenschaftler in jener Zeit nur sehr MITTELmäßig Latein konnten. Dabei ist demAutor entgangen, dass der Schulmeister Christoph Cellarius im 17. Jh. diesen Begriff schlicht wählte, um die Mitte zwischen Altertum und Renaissancehumanismus/Neuzeit zu bestimmen. Es kann auch nicht als legitim angesehen werden, wenn Mai dies nur aus dem Grund formuliert hat, weil nach seiner Meinung die Kinder die richtige Erklärung nicht verstünden. Sehr schön hinwiederum ist, dass auch mittelhochdeutsche Wörter wie “tjost” oder “buhurt” vermittelt werden.
Sehr anschaulich und beeindruckend sind die vielen Zeichnungen, seien es die Aufklappseiten, die den Blick in das Innere einer großen Burg gewähren, die Aufdeckfolien oder die erklärenden Zeichnungen (z.B. zum Brunnenbau). Sie alle beweisen, dass neuere archäologische Erkenntnisse eingearbeitet wurden. Daneben sind die Zeichnungen auch durch ihre realistische Wiedergabe der Personen und Gegenstände sehr lebendig. Auch findet sich so manches humorvolle Detail, beispielsweise die Schlange Wartender vor einem Klo.
Begleitet werden die Kinder von der aus der Fernsehsendung bekannten Maus. Hervorgehoben werden muss die beigelegte Karte mit dem Burgenverzeichnis, das sich gut als Poster verwenden lässt und zur Suche nach einer Burg ganz in eigener Nähe verlockt.
Diese überaus lebendige und informative Darstellung sollte in keiner gut sortierten Bücherei fehlen. Eltern haben mit diesem Band die Möglichkeit, interessierten Kindern ein gutes Werk an die Hand zu geben. Von daher kann es auch in Kindergärten und in Grundschulklassen eingesetzt werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von eb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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