Pille

Autor*in
Britten, Uwe
ISBN
978-3-522-17680-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2004
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

‚Pille' wurde er von seinen Freunden genannt, der 16jährige Joshua, beliebt, weil er immer gut drauf war, einfühlsam und hilfsbereit, für jeden Spaß zu haben. Drogen nahmen sie alle oder probierten sie zumindest mal aus - und dass die Hilfsbereitschaft zum Dealen führte. Ja da kannte man sich wenigstens und wusste, bei wem man kaufte.

Beurteilungstext

Aber nun ist Pille abgestürzt und kommt aus der Entzugsklinik zurück - und die Wiedereingliederung misslingt gründlich. Obwohl sich alle so sehr um ihn bemühen, kann niemand wirklich nachvollziehen, wie Joshua sich fühlt: weder warum er so von den Drogen abhängig wurde, noch warum er es nicht schaffen kann ein ‚normales' Leben zu führen.
‚Pille' steht im Mittelpunkt, doch er selbst kommt nie zu Wort. Alle, die ihn kannten, äußern sich: Familie, Freunde, Lehrer, Pfarrer, Wirt; ein quasi mehrstimmiger Monolog, der den Zeitraum von einem Jahr rekapituliert. Dieser zerfällt in drei Teile: einen hoffnungsvollen Neubeginn nach dem Entzug mit bestandener Nachprüfung, einen weiteren ab Silvester mit unruhevoller Ahnung und aufkeimender Angst und schließlich der weiteren Entwicklung bzw. Verarbeitung und Neuorientierung nach Josuas Freitod.
Anfänglich berichten Birgit, Benedikt und Rainer von ihrer Freundschaft, was sie früher gemeinsam unternommen haben und wie sie Joshua helfen wollen. Die Mutter und der Vater schildern ihre unterschiedlichen Sichtweisen und Erwartungen, wobei es auch dem Leser nicht leicht fällt zu sagen, was anders oder besser hätte laufen sollen. Die Spannung entsteht dadurch, dass alle Personen detailgetreu alltägliche Tagesabläufe beschreiben, jeder erzählt aus dem eigenen Blickwinkel, wie ein Chor, der kommentiert - und aus all dem ergibt sich ein differenziertes Gesamtbild. Der Leser erkennt, welche anfängliche Verlockung und Faszination von Drogen ausgehen kann, und wie leicht ein Jugendlicher in die Abhängigkeit rutscht, ohne dass es einen benennbaren Schuldigen gibt. Gleichzeitig ist das Buch eine Warnung, die unterschwellig wirkt. Von daher ist es für gleichaltrige Jugendliche sehr gut geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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