Orkobello

Autor*in
Silei, Fabrizio
ISBN
978-3-95728-338-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
138
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Endlich wird der Monsterfamilie von Grollbold und Grimmgrid ein Sohn geboren. Doch dann geschieht das Unfassbare: Das Kind ist schön und nicht hässlich, wie alle anderen Monster. Der kleine Orkobello hat es nicht leicht in seiner Kindheit und Jugend.

Beurteilungstext

Grollbold ist der Bürgermeister von Monstera, einer Stadt, in der es darauf ankommt, möglichst hässlich zu sein. Grollbold und Grimmhild haben zwei Töchter, Igitte und Ekelgard. Jetzt wünschen sie sich noch einen Sohn und bekommen ihn auch. Doch blankes Entsetzen breitet sich angesichts des Babys aus. Der kleine Junge ist schön, ein bildhübsches Monster, dessen einzige Gemeinsamkeit mit seinen Eltern die spitzen Ohren sind. Die ganze Familie ist erschüttert und Grollbold tritt sogar von seinem Amt als Bürgermeister zurück. Der kleine Orkobello wächst unter schwierigen Umständen auf, jeder versucht, ihn zu einem richtigen bösen hässlichen Monster zu erziehen. Doch alles misslingt. Orkobello erträgt die Schmähungen seiner Mitschüler, versagt in der Schule, weil er nicht rülpsen und furzen kann, ist höflich und freundlich und liebt Modezeitschriften und schöne Kleider. Schließlich entwickelt sich die Situation so, dass die Eltern ihren Sohn bei Nacht und Nebel nach Mailand bringen, wo er Mode und Design studieren will. Folgerichtig verliebt er sich dann in ein Model, Isabella, die er heiraten will. Doch die Begegnungen der Eltern geraten zum Fiasko, weil sich seine Familie trotz aller Anstrengungen nicht passend verhalten kann. Am Ende wird aber alles gut, man arrangiert sich Orkobello und Isabella werden glücklich.
Die Geschichte lebt von den Unmöglichkeiten, vom ungehörigem Benehmen, von Hässlichkeit und schlechten Manieren. Sie stellt sich damit genau gegen die traditionellen Werte der Gesellschaft, die genau diese Dinge nicht toleriert und Menschen, die sich nicht an diese Konventionen halten, verurteilt. Orkobello verkörpert die traditionellen (menschlichen) Verhaltensweisen und verkehrt damit die Situation noch mehr, indem er gesellschaftliche menschliche Werte darstellt, die in der Monsterwelt nicht akzeptiert sind. Dadurch gerät er in psychologisch schwierige Situationen, er erlebt Umerziehungsversuche, Mobbing und Gewalt. Sogar seine Eltern und Geschwister vermitteln ihm in unterschiedlicher Ausprägung, dass er sie unmöglich macht und schämen sich für ihn. Orkobello lebt also in einer für ihn eigentlich unerträglichen Situation. Einzig die Mutter steht hinter ihm, obwohl auch sie sich für ihn schämt. Ihre Haltung zu ihm entwickelt sich im Buch zum Positiven und ist letztlich auch Antrieb, den Sohn aus der Stadt zu bringen, bevor etwas Schlimmes passiert. Nun erlebt Orkobello auch noch Trennung von seiner Familie. Allerdings kann er nun seine Interessen und Wünsche ausleben, kann eine Berufsausbildung beginnen, die er mit Erfolg meistert und findet sein persönliches Glück in Isabella. Nur das Zusammentreffen mit den Schwiegereltern und den Eltern bringt die angenehme Situation noch einmal kurz ins Wanken, bevor sich alles dann zu einem guten Ende wendet. Kleine schwarz-weiße comicartige Zeichnungen begleiten den Text. Die Sprache ist bisweilen rüde und grob, den Monstern angepasst und nicht immer empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von MC; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 03.10.2020

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