Operation Mikado

Schlagwörter

• Freundschaft
• Gefühle
• Spannung

Teaser

Aus dem Auftrag, ein Drehbuch zu entwerfen und einen Film zu drehen, wird für Tom, Freja und Monse ein echter Kriminalfall, in den sie selbst verwickelt sind und der ihre Freundschaft auf eine äußerst harte Bewährungsprobe stellt.

Beurteilungstext

Außer der Tatsache, dass Tom, Freja, Monse und Lau zufällig Klassenkameraden sind, verbindet sie nichts miteinander. Sicher, Tom und Monse sind dicke Freunde, Filmfreaks, die ihre Freizeit gemeinsam vor dem Videorecorder verbringen. Aber Lau und Freja sind Einzelgänger, der eine Briefmarkensammler und Fotograf, die
andere angehende Pianistin, die vom Film überhaupt keine Ahnung hat. Ausgerechnet sie ist es, die, als sie den Plan zu einem Bankraub in die Hände bekommen, die Jungen zu einer Erpressung im großen Stil überredet. Als Grundidee zu einem Jugendroman scheint das etwas weit hergeholt und zudem wegen der vielen dänischen Ortsnamen für den deutschen Leser eher anstrengend; aber Bjarne Reuter, der viele Romane und Jugendbücher geschrieben hat und in Deutschland immer bekannter und beliebter wird, wird nicht zuletzt wegen seines lakonischen Witzes und seiner genauen Beobachtungsgabe der Gefühlslage seiner Protagonisten geschätzt. Wie beim Mikadospiel, bei dem man so bedachtsam wie behutsam vorgehen muss, werden immer neue Verwicklungen aufgedeckt, ändern sich die Sichtweisen, werden gar moralisch eindeutige Urteile unversehens gegeneinander ausgetauscht. “Mikado” bedeutet auch das optisch reizvolle Schriftzeichen, das den vier Kapiteln vorangestellt ist, allerdings ist es in der chinesischen Schriftsprache das Zeichen für die höchste Autorität, den Kaiser. Für diesen ‘Hingucker’ wäre ein Hinweis angebracht gewesen. Doch das gilt für das Layout. Der Roman selbst ist ein anspruchsvolles, aber zugleich auch sehr komisches Jugendbuch, dem zu wünschen ist, dass sich viele Leser darauf einlassen.