Vida und der Weihnachtself

Schlagwörter

• Familie
• Feste

Teaser

Eine liebevolle Weihnachtsgeschichte, die Herausforderungen des Kinderalltags gekonnt mit dem Fantastischen zusammenführt.

Beurteilungstext

Bjarne Reuter ist es gelungen, einem bekannten Weihnachtsstoff eine neue Geschichte einzuhauchen. Zwei Kinder, Vida und Karl, reisen zur Vorweihnachtszeit zu ihrem Großvater auf das verschneite und recht einsame Land. Vida trifft dort im Wald einen Elfen, dem sie helfen wird, drei Aufgaben zu erledigen, damit er wieder nach Hause kommt.
Durch die lyrischen Elemente der Elfensprüche und die teilweise magische Aufgabenlösung entsteht eine halbfantastische Atmosphäre – die durch ihre implizite Anwesenheit im Weihnachtsalltag sogar metaphorisch ist, kann doch Weihnachten mitten im realen Alltag auch sehr fantastisch und magisch sein. Reuter verbindet die realistische Welt mit der fantastischen und trifft dabei sehr gekonnt Jugendsprache und Kinderrealität, ohne anbiedernd oder aufgesetzt zu sein. Lediglich der gehäufte Satzbeginn: Vida sagte, Vida dachte, Vida brachte etc. wirkt beim Lesen etwas holprig – natürlich kann dies auch der Übersetzung geschuldet sein.
Auch die Beziehung zwischen Kindern und Großvater ist sehr liebevoll gestaltet. Ihr Verhältnis ist nicht kitschig oder hierarchisch, sondern geprägt von gegenseitigem Respekt und Liebe, indem die Eigenarten des/der anderen selbstverständlich sind. Somit wird neben der Elfengeschichte auch familiäres bzw. intergenerationelles Zusammensein thematisiert, das ja gerne zu Weihnachten seine Tücken bereithält und hier auf zarte Weise thematisiert wird.
Ergänzend hat Ursula Seeberg den hinteren und vorderen Vorsatz, das Cover, mehrere doppelseitige und szenische Illustrationen hinzugefügt, die leicht und weich wirken, wie die skandinavische Schneelandschaft, in der sie spielen. Vor bläulich-weißen Hintergründen sind Tiere, Menschen und Elfen miteinander in Szene gesetzt, die eine freundliche und fröhliche Atmosphäre vermitteln, ohne anbiedernd kindlich zu sein.
Insgesamt ein Weihnachtsbuch, dass es schafft relevante Aspekte des Kinderalltags mit ein bisschen Fantasie zu verbinden, die man gerne bereit ist, in der Weihnachtszeit als wahrhaftig zu glauben.