Elise und der gebrauchte Hund

Autor*in
Reuter, Bjarne
ISBN
978-3-423-76254-0
Übersetzer*in
Krüger, Knut
Ori. Sprache
Dänisch
Illustrator*in
Specht, Miryam
Seitenanzahl
174
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Elise kauft liebend gern in Herrn Potifars Haustiersalon ein. Da gibt es einfach alles: Hundekörbe, Hundefriseurartikel, aber auch alte Ferngläser, Datteln, Gewürze, alte Armbanduhren und eben auch einen gebrauchten Hund. Dass er schielt und aussieht, als habe ihn ein Zementlaster überfahren macht gar nichts, denn er kann lächeln. Und dann erfährt sie auch noch, dass er sprechen kann, aus Schottland stammt und McAduddi heißt. Er wird ihr ständiger Begleiter und stützt sie, vor allem in den einsamen Momenten. Als er verschwindet, droht ihre Welt zu zerbrechen.

Beurteilungstext

Was für ein wunderbares, einfühlsames Buch. Da ist Elise mit ihrer außergewöhnlichen Familie: einem Vater, der mit dem Posaune- oder dem Geigenspiel das Geld verdient, der demente Urgroßvater, der immer von anderen Dingen redet und an Halloween ein frohes Osterfest wünscht, die Großmutter, deren größter Wunsch es ist, zumindest an Halloween mit ihrer Maske allen einen Schrecken einzujagen, Tante Fie, die sich große Mühe gibt, den Kopf über Wasser zu halten und allen einen Halt zu geben und die abwesende Mutter, die im brasilianischen Urwald in einem Projekt Brücken baut. Die große Sehnsucht des Kindes nach seiner Mutter wird vor allem deutlich, als sie mit dem Vater auf dem Dach eines fünfstöckigen Hauses sitzt, grillt und mit einem alten Teleskop in den Sternenhimmel und bis nach Brasilien guckt. Mit dem gebrauchten Hund McAduddi findet sie endlich ein Gegenüber, das immer da ist, das sie nie allein lässt und mit dem nur sie sich unterhalten kann. Mit ihm erlebt sie die unglaublichsten Abenteuer, bezwingt Ungeheuer und wilde Tiere und vergisst die Sehnsucht nach der Mutter. Als ihre Mutter von ihrer Reise zurückkommt ist McAduddi verschwunden, aber in Elises Erzählungen bleibt er lebendig und Teil ihres Lebens.
Sowohl der kindliche als auch der erwachsene Leser begleitet Herrn Reuter begeistert durch Welt Elises. Mit lockerem, leichtem Ton, ohne sich anzubiedern erzählt er von der Sorge der Erwachsenen, dass sich das Kind Elise zu sehr in den Fantasiewelten verliert, um die Sehnsucht nach der Mutter auszuhalten. Er zeigt, wie sich ein Kind Informationen aus der Umwelt zu Nutze macht und in seine Fantasie einbaut. Das Netzwerk dieser Familie ist so warm, skurril und liebenswert, dass sich jeder danach sehnt und sich überlegen kann, welchen Teil er für sein eigenes Leben nutzen könnte. Die durchaus anspruchsvolle Sprache ist trotzdem leicht und beschwingt und macht das Lesen zu einem Genuss. Ein empfehlenswertes Kinderbuch nicht nur für Kinder.

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Diese Rezension wurde verfasst von 6; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 02.11.2019

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