Opa Mammut

Autor*in
Böge, Dieter
ISBN
978-3-946593-07-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mölck-Tassel, Bernd
Seitenanzahl
121
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das bibliophil aufgemachte "Opa Mammut" ist "Eine Familien-Weltgeschichte für Kinder", wie der Untertitel verrät, und zwar eine der besonderen Art: Auf je einer Doppelseite finden sich ein überschaubarer Textblock, auf der Gegenseite eine ausdrucksstarke und den Text sinnvoll unterstützende bzw. erweiternde Illustration, welche die Menschheitsgeschichte von der Altsteinzeit bis zur Neuzeit informativ, unkonventionell und nicht ohne Humor erzählen bzw. darstellen.

Beurteilungstext

Dreh- und Angelpunkt dieses interessanten Buches ist eine fiktive Familien-Weltgeschichte. Diese legt besonderen Wert auf die ganz frühe Geschichte und thematisiert auf rund 20 Doppelseiten die Steinzeit, diese nochmals unterteilend in Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit, dann 5 Doppelseiten Bronzezeit, 8 Doppelseiten Eisenzeit, 7 Doppelseiten Mittelalter und 15 Doppelseiten Neuzeit.
Dabei thematisiert jede dieser Doppelseiten einen aus nur einem Begriff bestehenden Aspekt, ergänzt durch eine in Klammern beigefügte Jahreszahl. Die so behandelten Themen entsprechen nicht geschichtlichen Ereignissen im engeren Sinne, sondern führen, durchdacht familiengeschichtlich, aus der persönlichen Perspektive hin zum allgemeinen Verlauf der Weltgeschichte. Das Buch setzt ein 17.920 v. Chr. mit "Feuer", wobei der erzählende Urahn am Feuer sitzend darauf hinweist, dass die menschliche Geschichte zwar schon vor geraumer Zeit eingesetzt habe, er diese aber von hier aus mithilfe seiner Kinder, Kindeskinder usw., also auch nach seinem Tod, bis hin zur Gegenwart, weiter verfolgen werde. Vier Doppelseiten später, unter derselben Jahreszahl, berichtet er von seinem Tod durch Blutvergiftung wegen eines verschimmeltem Mäuseknochens, in den er barfuß getreten war. Das anschließende Bild zeigt die trauernde Großfamilie um sein Steinzeitgrab mit humorvollem Text.

So unkonventionell und gleichwohl aussagekräftig ist dieses Buch durchgängig gestaltet, um nur noch ein weiteres Beispiel anzuführen: Das Jahr 0 in der Eisenzeit thematisiert "Bethlehem". Und neben dem unverkennbaren Krippen- nebst Stallbild berichtet der Text, dass der abgebildete Mann gar nicht der Vater des Kindes gewesen sei, der Junge dies selbst auch nicht geglaubt habe und dann die Geschichte vom Vater im Himmel aufgekommen sei, die inzwischen ja auf der ganzen Welt bekannt ist.

Mit solch subtilem Humor werden viele Themenaspekte abgehandelt, z.B. Müll, Pest, Meer bis hin zu Smart und als Ausblick 2020 Zuhause. Damit knüpft der Ur-Erzähler wieder an seinen Einstieg an und freut sich, dass er vom Himmel aus noch Nachkommen sehen kann.
Der Verlagsinformation ist zu entnehmen, dass Dieter Böge ud Bernd Mölck-Tassel seit über 20 Jahren zusammenarbeiten. Man kann für diesen Fall nur spezifizieren, dass sie dies sehr erfolgreich getan haben und auf fast spielerische Weise mit idealer Text- und Bildverschränkung eine leicht wirkende Lektüre mit schwerwiegendem Tiefgang erstellt haben, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene erfreuen kann!
Einzig der Titel ist m.E. irreführend, "Opa Mammutjäger" wäre entschieden treffender!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KS; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.03.2017

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