Wir Menschen

Autor*in
Böge, Dieter
ISBN
978-3-96428-088-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mölck-Tassel, Bernd
Seitenanzahl
160
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Nachdenken darüber, was wir sind und was uns vereint – das kann man auf der Grundlage dieses Buches mit Kindern und Erwachsenen.

Beurteilungstext

Eine Doppelseite – ein Aussagesatz – ein Bild. Das ist das Konzept dieses Buches. In jedem Satz kommt „wir“ oder „uns“ vor, meist gleich am Beginn: „Wir mögen keine Langeweile.“; „Wir benehmen uns oft unauffällig.“; „Manchmal gehen wir einfach spazieren.“; „Uns gefällt dieses besser als jenes.“
Gerahmt werden diese über 70 Wir-Aussagen von zwei Sätzen ohne Bild: „Wir Menschen sind sehr verschieden“, steht am Anfang, „Ich glaube, du bist so ähnlich wie ich“ steht am Ende. Als Lesende werden wir über das Wir einbezogen, können uns aber stärker oder weniger stark mit der jeweiligen Aussage identifizieren. So entsteht ein interessantes Spannungsfeld, in dem wir uns selbst verorten können, das wir zum Anlass nehmen können, uns selbst zu be- und hinterfragen. Und natürlich ist das ein spannender Stoff für einen gemeinsamen Austausch, etwa in einem philosophischen Gespräch in einer Klasse.
Die Bilder exemplifizieren die Aussage: Bei „Wir können alles Mögliche lernen“ sehen wir einen Mann, der Handstand macht und eine Katze, die mit einer Stoffmaus spielt. Oder „Wir wissen nicht immer, warum etwas geschieht“ sehen wir in ein Krankenhauszimmer mit einer Patientin im Bett. Zwischen Aussage und Illustration wird aber auch mit Interdependenzen gespielt, vermeintlich Erwartbares wird unterlaufen und bisweilen werden unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten angeboten. „Bevor wir laufen lernen, können wir schwimmen.“: Auf dem Bild sehen wir einen Strand mit vielen Menschen im und am Meerwasser. Im Vordergrund eine offensichtlich schwangere Frau. Die Abbildungen fordern nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Entdecken heraus: Einzelheiten, aber auch Zusammenhänge, denn manchmal kommen Figuren in mehreren Abbildungen vor, setzt sich etwas fort, braucht es einen zweiten Blick, um etwas zu kontextualisieren. Lustig sind z. B. ein Selbstzitat des Bilderbuches „Opa Mammut“, das Böge und Mölck-Tassel auch gemeinsam produziert haben.

Dieses Buch zeigt uns eine große Vielfalt an Menschen und Möglichkeiten, verweist damit aber nicht auf das Trennende, sondern das Gemeinsame. Damit ist es sicher ein viel inklusiver gedachtes Buch, als viele der Bücher, die Explizit Themen wie Behinderung, Zuwanderung oder Geschlecht thematisieren.

Ein gelungenes Buch zum Nachdenken und Entdecken.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 15.03.2022

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