Oneiros Tödlicher Fluch

Autor*in
Heitz, Markus
ISBN
978-3-426-50590-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
624
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Oneiros nennt er sich - nach dem griechischen Gott der Träume. Es ist ein passender Name für einen Todesschläfer, der seit zwei Jahren erfolgreich in Leipzig als Bestatter arbeitet. Doch sein früheres Leben, in dem Konstantin Korff aufgrund seines Geheimnisses vielen Menschen den Tod gebracht hatte, holt ihn wieder ein. Er kann nicht wirklich unauffällig leben, muss sich verteidigen und gleichzeitig versuchen die Menschen, die er liebt, zu schützen.

Beurteilungstext

Nach mehreren Serien- und Spielbüchern hat sich der deutsche Fantasy-Autor mit dem vorliegenden Buch einem neuen Thema zugewandt. Es ist die persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod, der uns alle erwartet und den wir doch - so lange es irgend möglich ist - negieren. Er hat sich mit den Forschungen der Wissenschaftler beschäftigt, die unser Lebensende immer weiter hinauszuschieben versuchen, und gleichzeitig mit theologischen Überlegungen zur Einheit von Körper und Seele beschäftigt. Auch meldet sich der Germanist in ihm zu Wort mit einem profunden Wissen an Märchen, in denen Gevatter Tod auftritt, und literarischen Zitaten.
Die Todesschläfer, die sich untereinander kennen, doch ihr Geheimnis anderen Menschen möglichst nicht preisgeben wollen, verstehen sich als Auserwählte. Der Schnitter kann sie nicht sehen und somit auch nicht ihr Leben beenden, sondern tötet alles in ihrer Nähe, sobald die Menschen mit dieser besonderen Gabe einschlafen. Der Thanatologe Konstantin Korff versucht seine Umgebung vor sich selbst zu schützen, indem er z.B. nur in engen geschlossenen Räumen oder auf dem Wasser schläft. Andere, wie der Schwede Bent Arctander, sind sich ihrer Fähigkeit lange nicht bewusst oder sie suchen diejenigen unter ihnen, die zu Kopfjägern geworden sind, um diese unschädlich zu machen, wie es der Veteran Martin Thielke tut. Zwei weitere Hauptfiguren verfolgen ausschließlich ihre eigenen Interessen und bewegen sich an der Grenze zum Wahnsinn: Die Wissenschaftlerin Kristin von Windau, die zudem an Insomnie leidet und in ihrem ‘Institut Leben’ in Minsk menschenverachtende Experimente durchführt, sowie der charmante Commander des englischen Geheimdienstes M 16 Chester Darling mit seinen Oscar Wilde Zitaten, den Korff lange für seinen Freund hält.
Der Roman fesselt seine Leser, denn die Todesschläfer jagen sich quer über den Kontinent zu ständig wechselnden Schauplätzen und sind in der Wahl ihrer Waffen nicht zimperlich. Aber man muss auch bereit sein, sich auf die schwierige Thematik einzulassen - so dauert es seine Zeit, bis Konstantin Korff sein Geheimnis lüftet - und es gibt stilistische Brüche zwischen den literarischen Genres. Psychologisch interessant sind vor allem die Motive der handelnden Personen, von denen keine einfach nur den Guten oder den Bösen zugeordnet werden kann.
Die Gestaltung des Covers ist originell, das Motiv löst sich erst zum Schluss auf, denn es zeigt den Schnitterring mit einem Opal, mit dem Korff den Tod zu bannen hofft. Die Kapiteleinteilung und die verschiedenen Schrifttypen erleichtern dem Leser das Sich-Zurechtfinden. Schade nur, dass sich unnötige Fehler eingeschlichen haben, z.B. ist Korffs Tattoo “Do not fall asleep, until...” zunächst auf dem Unter-, später auf dem Oberarm zu sehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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