Oneiros - Tödlicher Fluch

Autor*in
Heitz, Markus
ISBN
978-3-426-50590-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
624
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanFantastik
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
ab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Zunächst Passagiere und Crew eines Flugzeugs, dann die Menschenmenge einer Versammlung in Marrakesch und schließlich 80.000 Menschen in einem Fußballstadion: Plötzlich sind sie tot, keiner überlebt. Was war die Todesursache? Waren Terroristen am Werk? Konstantin Korff und der MI6 gehen der Sache nach.

Beurteilungstext

Kristin von Windau, eine medizinische Wissenschaftlerin, hat zwei Wünsche: sie möchte ihren Sohn öfter sehen. Er lebt bei ihrem Ex-Ehemann, dieser gestattet ihr nur einen minimalen Kontakt. Hinter den Kulissen einer High-Tech-Klinik verwirklicht sie ihren zweiten Wunsch. Sie führt Experimente an besonderen Menschen durch, den Todesschläfern. Diese sucht sie weltweit und entführt sie. Dass die Experimente für die Todesschläfer tödlich enden, kümmert sie nur wenig.

Konstantin Korff besitzt in Leipzig das Bestattungsunternehmen Ars Moriendi. Er lebt auf einem Hausboot, der Vanitas, Aikido und Parkour laufen sind seine Sportarten. Er gilt als Europas Bester seines Standes und wird von einem der reichsten Männer Frankreichs engagiert, dessen tödlich verunglückte Tochter Lilou für die Aufbahrung herzurichten. Aber Konstantin hat auch ein dunkles Geheimnis: Er ist ein Todesschläfer. Schläft er ein, sterben alle Menschen und Tiere in seiner unmittelbaren Umgebung.

Zusammen mit einem Freund vom MI6, Timothy Darling, sucht Konstantin nach Überlebenden eines rätselhaften Absturzes eines Flugzeugs, bei dem alle starben. Als in Marrakesch Tausende bei einer Versammlung sterben, ohne dass eine Ursache angegeben werden kann, finden sie den Auslöser: einen jungen Mann, ein weiterer Todesschläfer.

Der vorliegende Roman ist rasant und spannungsreich geschrieben, ein hervorragender Thriller. Er ist gut recherchiert, was auch das Interview des Autors belegt, er führte es mit dem Direktor der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg an der Saar, Herrn Prof. Dr. Joachim Oertel. Das Interview findet sich am Ende des Buches.

Mir stellt sich die Frage, ob das Buch für Jugendliche geeignet ist. Die Thanatologie, die Lehre von der Einbalsamierung und Konservierung von Leichen, mag für eine gewisse Gruppe Jugendlicher eine Faszination ausüben. Dieser Aspekt wird jedoch nicht aufgegriffen, er könnte weiter im Vordergrund stehen. Die Person Jaroslaf Schmolke, ein 22-jähriger Gothic beginnt im Ars Moriendi seine Ausbildung. Diesen Aspekt hätte man aufgreifen und zu einem erstklassigen Jugendbuch ausarbeiten können. Leider ist das nicht geschehen. Jaroslaf Schmolke tritt nur kurz am Anfang des Buches auf, er trägt nicht zur Handlung bei und spielt eine nur untergeordnete Nebenrolle. Gleiches gilt für die andere jugendliche Person, Eugen, den Sohn der Wissenschaftlerin Kristin von Windau. Eugen entwickelt keine eigene Aktivität, auch seine Rolle ist für die Handlung nebensächlich. Die Protagonisten des Romans sind ausschließlich Erwachsene. Es fehlen handelnde Figuren, mit denen sich Jugendliche identifizieren können.
Auch die Arbeitsmethoden eines Geheimdienstes und die kriminell ausgerichtete Forschung der Medizinerin Kristin von Windau sind in ihrer Darstellung nicht an Jugendliche gerichtet, sondern an Erwachsene. Hier handelt es sich eher um einen Spionagethriller als um einen Jugendroman.
Konstantin Korff erlebt im Verlaufe der Handlung zwei Liebesbeziehungen. Diese und auch der damit erlebte Sex müsste anders dargestellt werden, wenn Jugendliche angesprochen werden sollen. Das Buch ist insgesamt eher für Erwachsene geeignet, weniger für Jugendliche. Deren Fragen werden hier nicht berührt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SuS.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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